30. November 2020

50 Jahre "Tatort", 31 Jahre Lena Odenthal

5 Bundeskanzler, 10 Bundespräsidenten, Mauerfall, Flüchtlingskrise, Corona und, und, und - wie das alte Haus von Rocky Docky, das deswegen zittert und bebt, steht der TV-"Tatort" jetzt zwar ein halbes Jahrhundert alt da, jedoch nicht zitternd und bebend, vielmehr voll im Saft stehend. Am gestrigen 29. November beging die beliebteste TV-Krimiserie - sage und schreibe - ihren 50. Geburtstag und präsentierte sich deswegen in einer Doppelausgabe. Aus diesem Anlass bietet das Hamburger Abendblatt eine Reise durch 5 Jahrzehnte Sonntagskrimigeschichte.

 

Schon in der Entwicklungsphase des ARD-Formats wurden vom WDR die Kriterien festgelegt, die alle "Tatorte" bis heute prägen sollten. Das erste ist einfach Regionalität wie zum Beispiel der rheinpfälzische "Tatort Ludwigshafen". Das zweite ist, dass der "Tatort" die Geschichte der Bundesrepublik spiegeln muss. So wurde die Serie "Seelenspiegel und Seismograph" der Gesellschaft. Und das dritte konstituierende Kriterium ist, dass Herr Kommissar bzw. Frau Kommissarin die Hauptrolle spielt. Am häufigsten tat das die Schauspielerin Ulrike Folkerts (59) alias Kommissarin Lena Odenthal bisher 31 lange Jahre lang. Am 13. Dezember vor genau 10 Jahren fand sie sogar Zeit zum Weg in die Leutkircher Festhalle, um mit Bernd Dassel zum Thema "Alles klar, Frau Kommissar?" zu talken. Damit ist Odenthal die dienstälteste Ermittlerfigur der TV-Reihe.

 

sueddeutsche.de betitelte Folkerts als "feste Größe" im "Tatort", sie ihrerseits den "Tatort" als "eine feste Instanz". Er sei "eine Marke, fest verankert im Sonntagabend", sagte die in Berlin lebende Schauspielerin. Und egal, ob eine Sendung gut gewesen sei oder schlecht, "das Thema reicht bis Montagmorgen am Arbeitsplatz zum Reden, Schimpfen, sich begeistern".