23. September 2019

Affengeil, diese Werbung!

Unter dem Titel "Schwäbischer Textilboss mit Prinzipien" verwies die Schwäbische Zeitung  neulich auf der Titelseite auf ein umfangreiches Interview mit Wolfgang Grupp, dem jetzt 77-jährigen Chef des Burladinger Textilunternehmens Trigema, der als einer der frühen TiB-Gäste im Januar 2004 mit Bernd Dassel talkte. Das Interview selbst erschien auf der Wirtschaftsseite des Blattes mit dem Zitat "Ich war den Kaufhauskönigen nie hörig" als Überschrift. Es trägt den Untertitel: Der schwäbische Unternehmer Wolfgang Grupp über gierige Manager und den Erfolg seiner Textilfirma Trigema. Das Interview zeigt, dass Grupp als Unternehmer guten alten Schlags noch immer ein Mann mit Rückgrat, Charakter und Prinzipien ist.

 

Obwohl er als "Patriarch alter Schule" dargestellt wird, sei sein Bürokonzept in der Burladinger Firmenzentrale hochmodern: kein abgeschotteter Vorstandsbereich, kein fernes Riesenarbeitszimmer, sein Schreibtisch inmitten eines Großraums voller Vertriebsarbeitsplätze.

 

Die Frage, was einen guten Unternehmer ausmache, beantwortet Grupp so: "Er steht für seine Entscheidungen ein. Nicht Egoismus und Profitgier darf sein Antrieb sein, sondern er muss seine ganze Firma und auch sein Umfeld und seine Heimat am Erfolg partizipieren lassen, indem er gerechte Löhne und angemessene Steuern zahlt". Aus Steuergründen ins Ausland  zu gehen, sei ihm niemals in den Sinn gekommen.

 

Was er damit meint, wenn er eine neue Haftungskultur für die Wirtschaft fordert, erklärt der Vorzeigeunternehmer so: "Wenn Unternehmer im Erfolgsfall selbstverständlich profitieren, müssen sie auch bei Misserfolgen für ihre Entscheidungen haften. Es kann nicht sein, dass Manager im Erfolgsfall Millionen einstreichen, bei Insolvenz aber die Allgemeinheit zahlt". Er selbst stehe mit seinem Privatvermögen voll in der Haftung. Bei falschen Entscheidungen wäre es völlig zu Recht so, dass er sein ganzes Vermögen zuerst einsetzt, bevor es unschuldige Gläubiger oder den Steuerzahler trifft.

 

Auch in Zukunft möchte er an dem allseits bekannten "Hallo Fans" - Affen als Werbeträger festhalten. Der längst digitalisierte Affe mit Kultstatus steht heute mehr denn je für Werthaltigkeit.