Nachdem  unser TiB-Gast von Februar diesen Jahres, Cem Özdemir, kürzlich übel, zum Beispiel mit "linke Türkensau", beschimpft und mit dem Tod bedroht wurde, wiederholten sich inzwischen solche unsäglichen Vorgänge bei der grünen Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (TiB-Gast 2007). Gemeinsam mit ihrem Parteikollegen Cem steht Claudia jetzt auf einer Todesliste, die von Rechtsextremisten angelegt wurde. Die Drohungen erreichten Roth und Özdemir per Mail. Absender war in beiden Fällen eine Gruppe, die sich Atomwaffen Division Deutschland (AWD) nennt. Das Schreiben wurde sogleich dem  Bundeskriminalamt zugeleitet.

Roth sagte dazu den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: "Die Drohung mag dieses Mal gegen Cem und mich gerichtet sein, doch sie reiht sich ein in eine lange Liste versuchter Einschüchterungen gegen Kommunalpolitikerinnen und die Zivilgesellschaft, gegen Jüdinnen und Muslima, gegen Künstlerinnen und Menschen mit Migrationshintergrund". Die Augsburger Allgemeine fährt in ihrem Artikel fort: "Wer glaubt, uns mit seinem dumpfen Hass und seiner geschichtsblinden Hetze vom Einsatz für eine vielfältige und weltoffene Gesellschaft abbringen zu können, den muss ich bitter enttäuschen".

Linken-Chefin Katja Kipping erhob in diesem Zusammenhang schwere Vorwürfe gegenüber der CDU und sagte: "Wer wie Michael Heym (CDU) und Christian Hirte (CDU) nach Möglichkeiten eines Schulterschlusses mit den Demagogen der AfD sucht, macht sich in letzter Instanz mitschuldig". Heym hatte nach der CDU-Pleite bei der Wahl in Thüringen eine Tolerierung der AfD vorgeschlagen.