02. Oktober 2021

Klatsche selbst eingebrockt

Unser TiB-Gast von Januar 2014, der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach (69), geht nach der Wahlniederlage seiner Partei bei der Bundestagswahl am 26. September hart mit ihr ins Gericht. "Diese Klatsche haben wir uns selbst eingebrockt, und etwas mehr Demut und Selbstkritik könnten uns nicht schaden, sagte Bosbach der Tageszeitung "Welt". Wie bei RND (Redaktionsnetzwerk Deutschland) nachlesbar ist, kritisiert er seine Partei nach der historischen Wahlniederlage mit großer Schärfe.

 

Die CDU müsse seiner Meinung nach umfassend erneuert werden. "Nicht sofort und holterdiepolter, aber bitte auch nicht auf die lange Bank schieben. Da liegt sowieso schon so viel rum. Personell alleine genügt aber auch nicht, auch politisch, inhaltlich gibt es viel zu klären, zu konkretisieren", sagte der CDU-Politiker.

 

Ganz besonders krisierte "Wobo" den von der CDU geführten Wahlkampf. Es sei nicht klar geworden, wofür die Union eigentlich stehe, wo die Unterschiede zur Konkurrenz liegen und was die Partei für die kommenden Jahre plane. "Ein ganzes Bündel an Gründen" sei für die Wahlniederlage verantwortlich, insbesondere aber die Entscheidung für Armin Laschet als Kanzlerkandidaten sei fehlgeleitet gewesen. "Eine Mehrheit der Unionsbasis hätte lieber Markus Söder als Kanzlerkandidat gesehen, in der Bevölkerung sogar eine sehr deutliche". Er bezeichnete es als "großen Irrtum", dass der CDU-Bundesvorstand dennoch Laschet als Kanzlerkandidaten durchgesetzt habe. Dies geschah "vermutlich in der Annahme, am Ende wählt die Mehrheit ohnehin wieder die Union, unabhängig vom Spitzenkandidaten", fügte Bosbach noch hinzu. Wie man also am Beispiel wieder einmal sieht: Man darf halt die Rechnung nicht ohne den Wirt machen.