Nachdem kürzlich auch Grünen-Chef Robert Habeck mit einer Morddrohung "beehrt" worden war, traf es jetzt seinen Parteifreund Cem Özdemir (53),  der im Februar diesen Jahres Gast des 200. Talks im Bock war. Die Sueddeutsche Zeitung beruft sich auf einen Medienbericht, demzufolge er mutmaßlich von Rechtsextremisten eine E-Mail mit einer konktreten Todesdrohung erhielt. Das von einer Gruppe mit dem Namen "Atomwaffen Division Deutschland" stammende Schreiben ging an das Büro des Bundestagsabgeordneten. Eine rechtsextremistische Gruppe mit diesem Namen existiert in den USA.

Die Zeitungen der Funke-Mediengruppe zitieren aus der Mail: "Zur Zeit sind wir am Planen, wie und wann wir Sie hinrichten werden, bei der nächsten öffentlichen Kundgebung? Oder werden Sie von uns vor Ihrem Wohnort abgefangen?" Der Ex-Grünen-Chef gab die Mail an die Bundestagspolizei und an das Bundeskriminalamt (BKA) weiter.

Özdemir wurde bereits in der Vergangenheit wegen seiner scharfen Kritik am türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan von türkischen Nationalisten massiv bedroht und erhält deswegen Personenschutz. Auf diesen BKA-Begleitschutz verlässt sich der Deutsch-Türke voll und ganz. Jedoch fragt er sich: "Was ist mit all jenen Kommunalpolitikern und den ehrenamtlich Engagierten, die angefeindet werden und keinen Personenschutz haben?" Es müsse doch möglich sein, am Spielfeldrand, im Bus und auf der Betriebsfeier für eine offene Gesellschaft einzutreten, ohne danach Hasskommentare in den (ach so) sozialen Netzen zu bekommen.