06. Januar 2021

Streithähnchen im Machtkampf

Die 0:1 Heimspielniederlage des Stutgarter VfB gegen RB Leipzig bescherte den Weißen mit dem roten Brustring einen Fehlstart in das neue Fußballjahr 2021. Nicht nur, aber auch dürfte die Heimpleite auf den Machtkampf in der Führungsetage des Vereins zurckzuführen sein, der schon seit Tagen tobt und für heftige Schlagzeilen sorgt. Als Streithähne gegenüber stehen sich der amtierende Vereinspräsident Claus Vogt (51) und Vorstandsboss Thomas Hitzlsperger (38), den Bernd Dassel damals im Mai 2014 in den TiB holte, als sich "Hitz the Hammer" mit seiner Homosexualität geoutet hatte.

 

In einem vierseitigen Brief hatte "Hitz" den Unternehmer Vogt in ungewöhnlich scharfer Weise kritisiert. Um Vogt loszuwerden, will der ehemalige DFB-Nationalspieler bei der im März anstehenden Präsidentenwahl sogar gegen ihn kandidieren. Am Silvestertag setzte sich Präsident Vogt seinerseits mit einer schriftlichen Erklärung zur Wehr und schrieb u.a.: "Wir alle hatten es nicht für möglich gehalten, dass sich ein Vorstandsmitglied gegenüber seinem Aufsichtsratsvorsitzenden öffentlich derart im Ton vergreift". Anstatt miteinander reden Vogt und Hitzlsperger nur noch übereinander.

 

Wie in Augsburger Allgemeine zu lesen war, möchte Hitzlsperger "in einem einmaligen Streben nach Macht" seinen Kontrahenten aus dem Club drängen, um künftig den Vorstandsvorsitz und den Präsidentenposten in Personalunion bekleiden zu können. Als Anlass für diesen Schritt gibt "Hitz" "Vogt allein" an. Den Verein spalte ein tiefer Riss. Der verlaufe zwischen Vogt auf der einen Seite und dem gesamten Vorstand der AG und zahlreichen Gremienmitgliedern aus Präsidium, Aufsichtsrat und Vereinsbeirat auf der anderen Seite.