19. September 2022

Trigema bald ohne Türkis

Wenn die Zeichen der Zeit in Burladingen nicht trügen, dann könnte Bonita, die Tochter von Wolfgang Gruppe (TiB-Gast 2004), in der Leitung der Firma bald ihren Vater beerben. Das geht aus einem Interview hervor, das sie kürzlich dem Fachmagazin WirtschaftsWoche gab. Tochter Bonita verrät darin auch, warum Trigema bald keine Polo-Shirts mehr in Türkis herstellen, stattdessen auf Hellblau umsteigen wird. Das hat damit zu tun, dass die Türkis-Färbung sehr energieintensiv ist. Laut Trigema-Chef Wolfgang beträgt die Gas-Rechnung des Textilherstellers dieses Jahr 12 Millionen Euro. Deshalb gebe es langfristig nur eine Devise: Weg vom Gas!

 

Wegen der hohen Energiepreise müssen unter allen Umständen Kosten gespart werden. Dementsprechend passt das Unternehmer seine Kollektion für den kommenden Frühling und den Sommer an. Allerdings reiche die Kollektionsanpassung kaum aus, um die Energiekosten aufzufangen.

 

Eigenen Berechnungen zufolge erwartet Trigema für das laufende Jahr im Vergleich zu 2020 eine Verzehnfachung der Kosten. Auch wenn die Energiepreise eine Herausforderung darstellen, seien sie für Trigena auch "ein Ansporn, um weiter Prozesse zu optimieren", sagte Bonita der "Wirtschaftswoche". Mit Sorge blickt der jetzt 80-jährige  Wolfgang Grupp auf das kommende Weihnachtsgeschäft, denn "wir haben ein Produkt, das der Konsument nicht unbedingt braucht. Wenn die Leute den Gürtel enger schnallen, steht der Textileinkauf mitnichten an erster Stelle".