Wie schon seit einigen Wochen, als Dr. Gerd Müller (65) seinen Abschied aus der Bundespolitik verkündete, bekannt ist, beendet der in Durach bei Kempten wohnhafte CSU-Bundesentwicklungsminister sein Mitwirken in der großen Poltik. Wie die Allgäuer Zeitung kürzlich aber titelte, "geht aber Gerd Müllers Mission weiter". Es könnte nämlich durchaus sein, dass Müller, der im September 2016 im TiB zu Gast war, "seinen Kampf als UN-Generaldirektor fortsetzt". Gute Chancen dazu hat er jedemfalls.
Weil er im September bekannt gab, nicht mehr für den Deutschen Bundestag kandidieren zu wollen, muss er nicht wie andere Politiker sozusagen weggelobt werden. Mit dem Wechsel von Berlin nach Wien könnte er auf anderer Ebene fortsetzen, was er in den vergangenen Jahren mit viel Herzblut begonnen hat - als eine Art Entwicklungsminister der Vereinten Nationen. Müller wäre der erste Deutsche in diesem Amt der UN-Organisation. Ob er im November 2021 tatsächlich dem Chinesen Li Yong folgen wird, ist allerdings noch offen, da es nach eigenen Worten auch noch "andere starke Bewerber" gibt.
Während die Parteifreunde Seehofer und Söder von "Herrschaft des Unrechts" oder "Asyltourismus" sprachen, arbeitet Müller schon seit Jahren daran, die Ursachen dafür zu bekämpfen, dass weltweit Millionen von Menschen in die Flucht gerieben werden. Felsenfest ist er davon überzeugt, dass nicht Obergrenzen, Zäune oder die Gefahr des Ertrinkens im Mittelmeer diese Leute davon abhalten werden, sich irgendwie nach Europa durchzuschlagen, sondern nur bessere Lebensbedingungen und Zukunftsaussichten in ihrer Heimat. Genau daran hat er als Entwicklungsminister gearbeitet. Jedoch ist seine Mission noch längst nicht zu Ende.
Wie jetzt in der BILD am Sonntag bandaktuell zu lesen war, nennt der CSU-Politiker Medienberichte über Luxusreisen "absurd". Dort wird behauptet, dass ihn seine Ehefrau Gerti auf Steuerzahlerkosten zu zahlreichen Dienstreisen ins Ausland begleitet habe. Alle Kosten, beteuert Müller, die durch sie entstanden seien, "wurden zu 100 Prozent privat bezahlt". Ganz so, wie sich das nunmal gehört!