12. August 2014

Leutkircher Köpfe 2014 – Rainer Mack, Priska Wunden und Soul Sisters

Bereits zum 5. Mal musste der Talk „am Gänsbühl“ wegen schlechter Witterung in die Festhalle verlegt werden. Zum 156. Talk mit dem Thema Dreimal total lokal waren 280 Interessierte gekommen. Die Gäste:

 

Rainer Mack – nach Neuseeland mit Sack und Pack
Der 51-jährige Rainer Mack begrüßte Moderator Bernd Dassel mit dem Nasengruß der Maoris und den Worten „Kia ora“. Das ist die Begrüßungsformel der Ureinwohner Neuseelands. Mit Sack und Pack, sprich 15 Gepäckstücken, landete Mack mit Kind und Kegel nach 24stündigem Flug im Traumland Neuseeland. Mit einem ersteigerten Honda Odyssey begann die Fahrt in ein neues Leben. Ein Sprung ins kalte Wasser war es dennoch nicht. Die Macks lebten bereits von 1995 - 2001 dort und es entstanden Freundschaften. Sogar schwäbisch schwätzen konnten sie, da Familien aus Isny und Leutkirch bereits nach Neuseeland eingewandert waren. Untätig war Mack diese 9 Monate nicht. Er fand Arbeit in einer Werbeagentur und entdeckte ein neues Hobby: das Angeln. Auf Dassels Frage, was die Familie am meisten vermisst hat, kam die prompte Antwort: Ein gscheites Brotzeitmesser für das selbstgebackene Brot. Macks Fazit: Neuseeland mit den Lieblingsorten Hawks Bay und East Cape ist wunderschön, aber ein Herlazhofer gibt Herlazhofen nicht auf. Ka kite ano!

 

Priska Wunden:
Seit den 80er Jahren betreut die ehemalige Lehrerin Priska Wunden Asylanten. Schon über 400 Menschen aus vielen verschiedenen Ländern wie Syrien, Tschetschenien, Ägypten oder dem Iran hat sie die deutsche Sprache beigebracht oder bei der Arbeitssuche geholfen. Als Hauptproblem bezeichnet sie das Zusammenleben der Asylanten auf engstem Raum in den extra angefertigten Containern, was oft zu Reibereien führte. Wunden lässt die Zuhörer an den berührenden Geschichten der Kriegs- und Armutsflüchtlinge teilhaben. Stolz ist sie besonders auf den Erfolg einer ihrer frühesten Schützlinge, der im Leutkircher Asylheim aufgewachsen ist und nun als Arzt in einer Londoner Klinik arbeitet. Für ihr Engagement hatte sie im letzten Jahr den Leutkircher Ehrenamtspreis erhalten. Dieser sei aber nicht für sie, sondern für den ganzen Arbeitskreis Asyl. Diese Aussage bestätigte einmal mehr, welch bescheidene und altruistische Frau Priska Wunden ist.

 

Soul Sisters:
Die Zwei mit den 4 Spaghettiträgern aus Starkenhofen mit den starken Stimmen unterscheiden sich nur durch ihre Frisur. Judith und Ruth Angele sind nicht nur Zwillinge, sondern auch Seelenschwestern. Sie machen alles im Doppelpack: Singen, Komponieren, Studieren. Das Talent wurde ihnen bereits in die Wiege gelegt. Ihr Onkel spielt Trompete bei den Allgäuer Musikanten . Bereits mit 14 komponierten die hübschen Blondinen ihr erstes Lied: Free like a bird. Ihr Hauptziel ist es, mit ihrer Musik die Herzen der Menschen zu berühren. Mit ihrer Eigenkomposition „Follow the light“ beschlossen sie den Abend, der sehr traurig endete. Mit den Worten „wenn ich nicht mehr von der Bühne komme, höre ich auf“ verabschiedete sich Bernd Dassel nach 13 Jahren endgültig von seinem Publikum.                                                                                              i.A. Inge Rothärmel