Der ägyptisch-deutsche Politologe, Autor und Islamkritiker Hamed-Abdel Samad (51),  den Bernd Dassel im April 2014 in seinen Talk im Bock holte, taucht am gestrigen Abend bei Markus Lanz in dessen gleichnamiger ZDF-Talkshow auf. Dabei glänzte er in der Diskussion um die Themen Integrations- und Asylpolitik mit meinungsstarken Beiträgen, wie heute auf einer Seite des Internet-Portals GMX zu lesen ist. Das verrät bereits der Titel "Falsche Toleranz" des Beitrags.

Wie es heißt, platzte Abdel-Samad im Gespräch mit ZDF-Moderator Lanz der Kragen. Von unserer Justiz, deren Zustand u.a. unter die Lupe genommen wurde, forderte er mehr Durchsetzungsvermögen und bat um eine ehrliche Debatte ohne "falsche Toleranz". Man debattierte auch über vermeintliche Fehler in der Einwanderungspolitik.

Abdel-Samad überraschte mit der ersten spitzen These des Abends: "Bevor wir anfangen, über dieses Phänomen offen zu reden, kommen Medien und Politiker und sagen uns, worüber wir nicht reden dürfen. Wir dürfen nicht über die Kultur, Religion und die Herkunft sprechen. Da sehe ich das Problem bei der Politik, die so eine Debatte überhaupt nicht haben will". Als Journalist Peter Gregor Schmitz mit der These aufwartete, dass "Herkunft allein noch keinen Täter" macht und dass "Sozialpolitik die beste Kriminalpolitik" ist, platzte Abdel-Samad erneut der Kragen. Energisch sagte er: "Es kommt immer wieder vor, dass wir nicht über die Herkunft sprechen sollen. Über solche Sachen muss man mal ehrlich sprechen. Hier schiebt man sich den schwarzen Peter nur hin und her. Wir reden immer noch über die gleichen Themen wie vor 40 Jahren".