28. Dezember 2021

Immer noch kein Urteil

Seit Jahren geht das türkische Regime gegen die jetzt 37-jährige deutsch-türkische Journalistin Mesale Tolu (TiB-Gast im November 2018) vor, die jetzt in Biberach als Redakteurin der Schwäbischen Zeitung arbeitet, wie das Blatt in seiner letzten Montagsausgabe verlauten ließ. Schon lange wartet sie auf das Ende ihres Prozesses und auf ein abschließendes Urteil . Jedoch wurde jetzt die Entscheidung auf den Januar des neuen Jahres 2022 verschoben.

 

"Wieder eine unerwartete Wendung im Prozess. Trotz Ankündigung soll es heute nicht zu einer Urteilsverkündung kommen", kommentierte Tolu per Kurznachrichtendienst Twitter. Als Grund sei die Änderung des Gerichtsvorstands genannt worden, ließ Tolus Anwalt Keles Öztürk verlauten. Die Verhandlung sei auf 17. Januar verschoben worden. Der Beschuldigten wird die Mitgliedschaft in der linksextremen MLKP (Marxistisch-Leninistischen Kommunistischen Partei) vorgeworfen. Sie gilt in der Türkei als terroristische Vereinigung.

 

Die Journalistin saß sieben Monate in Untersuchungshaft. Ihr Prozess hatte auch international hohe Wellen geschlagen. Es kam zu Protesten, die eine Freilassung der jungen Frau forderten. Sogar die Bundesregierung schaltete sich zu ihren Gunsten ein.