14. Juni 2022

Krieg gegen die Kultur

Nach ihrem Besuch in der ukrainischen Schwarzmeer-Hafenstadt Odessa konstatiert Kulturstaatsministerin Claudia Roth (67), unser TiB-Gast im Januar 2007, einen "gezielten Krieg gegen die Kultur". Wie Deutschlandfunk meldet, sieht Roth die kulturelle Identität der Ukraine bedroht, denn in der Stadt sei die Sorge vor einer Einnahme durch russische Truppen groß. Sie sprach sich schließlich auch dafür aus, der Ukraine den Status eines EU-Beitrittskandidaten einzuräumen.

 

Ihren Worten zufolge sei der russische Angriffskrieg gezielt gegen die Kultur der Ukraine gerichtet, "um die kulturelle Identität des Landes und seiner Gesellschaft zu zerstören". Nach Aussagen ihres Amtskollegen, des ukrainischen Kulturministers Olexandr Tkatschenko, seien bereits mehr als 375 kulturelle Einrichtungen angegriffen, beschädigt oder zerstört worden. Die russischen Aggressoren würden sich nicht scheuen, ukrainische kulturelle Einrichtungen ganz gezielt aufs Korn zu nehmen und anzugreifen.

 

Das politische "Urgestein" der Grünen, plädiert dafür, der Ukraine den Status eines EU-Beitrittskandidaten einzuräumen. Schließlich sei das Land ein Teil der europäischen Familie und die EU habe Verantwortung für das Land. Eine Aufnahme sollte jedoch nicht abgekürzt erfolgen, sondern den ganz normalen Weg gehen, sagte die 67-Jährige. Sie kündigte außerdem an, Odessa bei seiner Bewerbung zum UNESCO-Welterbe helfen zu wollen.