11. Juni 2020

Reuter kontert Schiedsrichterchef

Letztes Wochenende kam der abstiegsbedrohte FC Augsburg im Bundesliga-Heimspiel gegen FC Köln nur zu einem mageren 1:1 Unentschieden. Mit nur 32 Punkten ist er bei noch vier ausstehenden Spielen noch stärker akut abstiegsbedroht. Dass es zu keinem Sieg gegen die Geißböcke reichte, liegt u.a. daran, dass Mittelstürmer Florian Niederlechner einen Foluelfmeter zwar scharf, aber so unplatziert schoss, dass Kölns Torwart Horn parieren konnte. Allerdings hätte Augsburg einen zweiten Elfmeter bekommen müssen, den aber Schiedsrichter Benjamin Cortus skandalöserweise verweigerte. Darüber regte sich zunächst Trainer Heiko Herrlich maßlos auf. FCA-Manager Stefan Reuter (TiB-Gast im Februar 2018) sprang ihm zur Seite, indem er sogar den Schiedsrichter-Chef Lutz-Michael Fröhlich heftig konterte.

 

FCA-Coach Herrlich sprach von einem Skandal und äußerte Zweifel an der Objektivität von Video-Assistant Guido Winkmann. Kein Wunder, denn der ist in Kerpen in der Nähe von Köln beheimatet. Fröhlich räumte den Fehler des Unparteiischen zwar ein, zugleich aber übte er Kritik an Herrlich. Das rief Stefan Reuter mit seiner Kritik auf den Plan.

 

Laut kicker hat Reuter für das Zustandekommen der Fehlentscheidung keinerlei Verständnis. "Das ist für uns nicht nachvollziehbar", betonte er und erklärte: "Fröhlich hat uns in einem Telefonat mitgeteilt, dass der Video-Assistent den Schiedsrichter klar darauf hingewiesen hat, dass es ein Elfmeter ist. Aber der Referee hat seiner singulären Wahrnehmung vertraut, obwohl der Video-Assistent mehrere Bilder und Perspektiven zur Verfügung hat. Daher ist es absolut nicht nachvollziehbar, dass er sich selbst nicht noch einmal die Bilder anschaute. Reuters Fazit: "Wenn ein Schiedsrichter diese Hilfsmittel trotz klarer Intervention des Video-Assistenten nicht annimmt, dann brauchen wir den Videobeweis nicht."