26. Februar 2021

Ein Leben im Kampfmodus

Der jetzt 58-jährige ehemalige Betriebsratsvorsitzende der Porsche AG und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende aller Porscheaner, Uwe Hück, der im Februar 2013 als Gast im Bocksaal talkte, war auch Europameister im Thaiboxen. Sozial von weit unten kommend und sich immer weiter nach oben kämpfend, ist der Boxkämpfer keinem Streit aus dem Weg gegangen. Jetzt ist er drauf und dran, sogar eine neue Partei zu gründen, mit der er im September zur Bundestagswahl in den Ring steigen will. Es ist eine Kampfansage an die etablierten Parteien. Für Simon Kaminski (Augsburger Allgemeine) Grund genug, ihm eine Presseporträt zu widmen.

 

Wie damals im Bocksaal erzählt Hück auch noch heute sehr gern eine ganz bestimmte Geschichte: Mit 8 Jahren habe er als Heimkind mit dem lieben Gott eine Übereinkunft geschlossen: "Mach' mich bitte groß und stark, dann kümmere ich mich um den ganzen Mist, der da draußen passiert! Gott hat mich groß und stark gemacht, jetzt muss ich mein Versprechen halten". Und er hält sein Versprechen tatsächlich, und gleich wie!

 

Wer dem Mann mit der immer noch hühnenhaft mächtigen Statur beim "sich Kümmern" in die Quere kommt, der darf nicht zart besaitet und schon gleich gar nicht ein Mimöschen sein. Ist er nämlich zart besaitet, so hat er nichts zu lachen. 2019 verkündete Hück seinen Abschied von Porsche und seinen Einstieg in die Politik - natürlich entsprechend seinem Selbstverständnis für die SPD, seiner Partei seit 1982. In Pforzheim erwies er sich als Stimmenmagnet und als ständiger Unruheherd im Kampfmodus. Seine neu gegründete Partei nennt er "Bürgerbewegung für Fortschritt und Wandel". Sie soll kein Hort für Nationalisten und Faktenleugner sein. Es geht ihm um die Wiederentdeckung jener Werte, die einst die SPD als mächtige Volkspartei prägten. Dabei  setzt er auf Fachleute statt auf professionelle Politiker.