30. Mai 2022

Maggie Schauer

Traumatherapeutin und Traumaforscherin

Hilfe für Opfer und Helfer

Wie Kriegs- und Gewaltopfer wirksam unterstützt werden können

Was brauchen die Menschen, die schwer traumatisiert aus der Ukraine oder anderen Kriegsgebieten zu uns kommen? Kaum jemand weiß das besser als Maggie Schauer. Sie ist eine der führenden Expertinnen in Deutschland für Traumaforschung und Traumabehandlung. Als Privatdozentin und habilitiertes Mitglied der Professor*innen der Universität Konstanz war sie Jahrzehnte lang Leiterin des Kompetenzzentrums „Psychotraumatologie“ im Zentrum für Psychiatrie Reichenau. Aktuell organisiert sie im Projekt „Furchtlos“ der Universität Konstanz und des Vereins vivo international e. V. psychologische Hilfen für aus der Ukraine Geflüchtete, aber auch für alle, die sich um die Geflüchteten kümmern.

 

Schauer war für „Ärzte ohne Grenzen“ und andere Hilfsorganisationen in Uganda, Sri Lanka, Somalia und DR Kongo im Einsatz. In der Medizinpsychologie arbeitete sie mit gelähmten Menschen, als klinische Psychologin betreute sie Geflüchtete und Folteropfer. Sie bildete Hunderte Krisenhelferinnen und Therapeuten aus. Sie forscht zu multipler und komplexer Traumatisierung sowie zu transgenerationalen Folgen von Gewalt und Vernachlässigung.

 

TiB-Moderatorin Nina Poelchau ist selbst in Krisenintervention ausgebildet. Wie sich eine Traumatisierung zeigt, wann eine Behandlung nötig ist, was die Menschen brauchen, die jetzt aus der Ukraine zu uns kommen und wie Fachleute aber auch Nicht-Fachleute diesen Menschen zur Seite stehen können – darüber hat Nina Poelchau mit Maggie Schauer gesprochen.