08. August 2017

Flotte Zupacker im Dreierpack

Weil der liebe Wettergott es gut meinte und so wollte, ließ der Himmel dem 187. TiB einen so strahlend sonnigen Sonnenschein kosten, dass Moderator Karl-Anton Maucher im Rahmen des Altstadt-Sommerfestivals 2017 unter prächtig gestirntem Himmelszelt Open Air vor dem "Bock" mit seinen drei erwählten Leutkircher Köpfen talken konnte. Dem Sommertalk lauschten mehr als 400 Besucher. Die stattliche Spendensumme von 2.400 Euro geht an die Leutkircher Stiftung St. Anna. Sie widmet sich dem Schicksal von Kindern und Jugendlichen, die nicht auf des Lebens Sonnenseite stehen.

Der nimmermüde, in Herlazhofen geborene hyperaktive Leutkircher Patriot Christian Skrodzki outete sich als "Rampensau" und als ein Macher des Altstadt Sommerfestivals. Seine Worte "ALSO ist mein Leben" sagen alles. Deshalb habe es weh getan, in einem Leserbrief lesen zu müssen, dass er das ja nur zur persönlichen Bereicherung mache. Seine Prägung verdankt er einer Mutter, "die auf's Geld schaute", aber auch einem Vater, für den Geld mitnichten das Wichtigste im Leben ist. Ein hartes Kapitel sei für den umtriebigen Unternehmer, der insgesamt 70 bis 80 Leute beschäftigt, die eigene Schulzeit gewesen. In der 5. Klasse erstmals durchgerasselt, hatte er viel Mühe, sie im zweiten Anlauf mit Hängen und Würgen knapp zu schaffen. Nach jahrlanger Hängepartie schaffte er auch noch die Zehnte des Gymnasiums und damit die Mittlere Reife. "Ich kenn' ja dein' Vater", bedeutete ihm sein Französisch-Lehrer, der ihm bei einer rechnerischen Note von 4,80 noch den ausreichenden Vierer beschert hatte. Alles in allem, so sein Eingeständnis, sei er "nicht der Hellste, der Dümmste auch nicht, normales Mittelmaß halt". Den Impuls, sich unternehmerisch zu versuchen, erhielt er von einem Bekannten, für den er werbetechnisch aktiv wurde. Als es ans Zahlen ging, sagte er dem Auftraggeber, er solle halt soviel zahlen, wie ihm seine Arbeit wert sei. Das prall gefüllte Kuvert enthielt "einen Haufen Geld", aber keine kleinen 5 Mark-Scheinchen. Damit stand fest: "Jetzt mache ich eine Werbeagentur auf". Auf sein Kreativhaus "Inallermunde" ist er stolz, weil es die einzige Firma ist, die ihm allein gehört. Das golden auf dem Tisch glänzende Bambi bekam der 50 Jahre alte Tausendsassa einmal vor 8 Millionen TV-Zuschauern verliehen, und zwar für das von ihm initiierte Hilfsprojekt "Wangen hilft Togo".

Die ebenfalls 50 Jahre junge "Selfmade-Woman auf zwei Rädern" Jutta Schubert, die zahlreiche Radrennen und viele Titel gewann, beendete 2009 ihre aktive Sportkarriere. Bis heute aber und sicherlich auch in Zukunft ist ihr Leben weiterhin von Fahrrädern geprägt. Als Radhändlerin betreibt sie den Leutkircher Laden "Veloce". Ganz stolz darauf präsentierte sie ein schwarzes Radlertrikot mit eben dieser darauf prangenden Aufschrift. Sie gehört einem 15-köpfigen Radteam an, das ihr sehr viel bedeutet. Es sei die "Dynamik im Team", die sie immer wieder fasziniere. Gut findet sie auch die Zusammensetzung aus jungen und älteren Leuten, weil das Zusammenwirken Spaß macht. "Der Zammahalt gibt uns alla was!" Große Erfolge hat die Jutta auch im Wintertriathlon vorzuweisen, der sich aus Laufen, Bike und Langlauf - alles im Schnee - zusammensetzt.

Der halb so junge, immer dem perfekten Sound nachspürende 26-jährige Musiker Joe Styppa stieg zu Beginn seines Auftritts bei "Just Friends" als meisterlicher Drummer in den Ring und ließ mit ihnen einen mitreißend fetzigen Jazz vom Stapel. Keineswegs beabsichtigt, sondern ganz natürlich sorgte der aus Stuttgart stammende und in Eglofs ein Studio betreibende außergewöhnlich extravagante Individualist für viel Heiterkeit, zur Gaudi des Publikums für bestens unterhaltsame Situationskomik. Zum Beispiel als (ausgerechnet) er unheilschwanger warnend auf die Sonderlinge einer Hamburger Crew verwies, bei der man "mental sehr gut aufgeräumt" sein muss. Wenn nicht, dann kommt es ganz schnell zum "Tschja, ich muss jetzt mal weg!" Mit Leuten, "die Du nicht magst", kann man halt nicht kreativ werden.

Zum nächsten TiB am 11. September erwartet Moderator Andreas Müller mit Holm Dressler jenen Mann, der als Redakteur hinter so großen TV-Entertainern wie Frank Elstner oder Thomas Gottschalk steht. Und hinter so berühmten Sendungen wie "Wetten dass...?".