18. Dezember 2014

Quizonkel der Nation und Familienmensch

Beim 160. Talk im Bock ließ TiB-Moderator Raimund Haser  seinen prominenten Gast auf einer Couch Platz nehmen. Zwischen dem Moderator und dem lausbubenhaft wirkenden Pilawa stimmte die Chemie. Obwohl Jörg Pilawa als Kind nur wenig fern sah, und dann am liebsten Bonanza, landete er nach zwei abgebrochenen Studiengängen – Medizin und Geschichte – beim Fernsehen. „Das Fernsehen ist ein Sammelbecken von Studienabbrechern“, witzelte der erfolgreiche TV-Moderator in der Leutkircher Festhalle.
Trotz aller Routine ist der Quizonkel der Nation noch vor jedem Liveauftritt nervös. Dann beherzigt er den Tipp einer Kollegin: „Sobald Du das rote Licht siehst, das ist Dein bester Freund und dem erzählst Du alles“. Auch der Ratschlag seines Vaters begleitet ihn durchs Leben: „Bleib Dir treu, suche Dir etwas, das Du richtig liebst, dann musst Du nie arbeiten.“ Und er liebe was er tue, versicherte Pilawa glaubhaft. Gleichwohl hat für den 49-Jährigen seine Familie oberste Priorität. Familie ist klasse – sagt der gläubige Katholik. So ist es für ihn auch ein ungeschriebenes Gesetz, dass er als Vater bei den Kindergeburtstagen dabei ist.
So sehr  er seinen Beruf auch liebt, wurde ihm die Arbeitsbelastung vor einigen Jahren zu viel. Er erfüllte sich einen langersehnten Traum und reiste für ein halbes Jahr durch Neuseeland und Kanada. In Kanada hat er sich inzwischen eine kleine Insel samt Blockhaus für 140.000 Euro gekauft. Dort verbringt  die Familie mit 4 Kindern im Alter von 3 – 17 Jahren den Sommerurlaub – ohne fließendes Wasser, Strom und Internet. Also Medienabstinenz pur.
Ob ihm eine längere Auszeit denn nicht beruflich schade, sorgten sich ab und an gute Freunde. Doch nach 20 Jahren als gefragter Unterhalter bei Sat 1, Pro Sieben, NDR, ZDF und ARD (Herzblatt, Rette die Million etc.)  macht er sich darüber keine Sorgen. Außerdem sei seine Frau „zum Glück verbeamtete Grundschullehrerin“ verriet er mit einem Augenzwinkern.
Um dem Medienrummel zu entkommen, heirateten die beiden spontan im Kongo. Dem afrikanischen Dorf, dessen König sie traute, spendeten sie eine Schule. Diese steht trotz Bürgerkrieg heute noch.
Auf Zukunftswünsche angesprochen könnte sich Pilawa ein Reisemagazin für Familien mit Kindern vorstellen.
Die Weihnachtsspende in Höhe von 26.715 Euro stockte Pilawa kurzerhand auf 30.000 Euro auf, von denen er 10.000 Euro mit nach Hamburg nimmt. Diese Summe kommt dem Projekt „Hände für Kinder“ zugute – eine noch junge gemeinnützige Organisation, die schwerstbehinderten Kindern aus ganz Deutschland kostenlose Unterkunft für gemeinsame Ferien und Auszeiten mit ihren Eltern und Geschwistern  ermöglicht. Demnach bleiben 20.000 Euro in der Region für den Förderkreis für tumor- und leukämiekranke Kinder Ulm e. V., Ortsgruppe Leutkirch.  

i.A. Inge Gradl & Cornelia Beisser