04. April 2024

Trauer um "rockenden Abtprimas"

Am gestrigen Mittwoch wurde bekannt, dass der 1940 in Bad Grönenbach geborene Benediktinermönch Notker Wolf tot ist. Der Tod ereilte den 83-Jährigen ganz überraschend auf der Rückreise aus Italien in seine oberbayerische Abtei St. Ottilien bei Landsberg am Lech. Neben seiner theologischen Arbeit war er auch in einem ganz anderen Metier populär. Als Mönch an der E-Gitarre stand Wolf mit seiner Band als "rockender Abt" auf der Bühne. Einmal hatte er sogar die große Ehre, in den Reihen der großen englischen Rockband "Deep Purple" mitzuwirken. Und als er 2013 im Festsaal zum Talk antrat, packte er kurzerhand eine Querflöte aus, um bei "Just Friends" formidabel mitzuflöten. Das staunende Publikum war echt aus dem Häuschen.

 

Ordensmitglied Notker war auch als mutiger Christ und als Kritiker seiner Kirche bekannt. Wie in der Allgäuer Zeitung zu lesen ist, vermochte der langjährige oberste Repräsentant der Benediktiner sich stets in eindeutig klaren Worten auszudrückem. Zu Lebzeiten empfahl der Geistliche immer wieder, "dem Leben entgegenzulächeln und es doch nicht zu leicht zu nehmen".

 

Wäre Wolf einmal Bischof geworden, hätte er Papst Franziskus, dem er einmal einen "Dickschädel" bescheinigte, vermutlich mutige Widerworte gegeben. Wiederholt wurde er als Kandidat gehandelt, wenn im Freistaat ein Bischofsstuhl vakant war. Letztlich blieb er aber doch in Rom als oberster Vertreter der 20.000 Benediktiner in mehr als 800 Klöstern. Übermorgen, also am Samstag, wird sein Leichnam um 10.30 Uhr im Kloster St. Ottilien beigesetzt.