19. April 2024

Sonneborn bleibt in Brüssel

Unter dem Titel "Die EU hat absolut keine diplomatischen Ansprüche mehr" äußerte sich der renommierte Satiriker und EU-Parlamentarier Martin Sonneborn (TiB-Gast im Bocksaal anno 2009) aus Anlass der bevorstehenden Europawahlen bei literaturcafe.de über seine Arbeit in Brüssel. Seit 2014 sitzt der Parteivorsitzende seiner Partei DiePARTEI im EU-Parlament. Über seine zweite Amtszeit schrieb er erneut ein Buch mit dem Titel "Herr Sonneborn bleibt in Brüssel: neue Abenteuer im EP" (Verlag Kiepenheuer & Witsch). Dieses Jahr will er zusammen mit einer leibhaftigen Schriftstellerin wieder in das internationalisierte Parlament einziehen.

 

Als größte Bedrohung für die Demokratie in der EU sieht der gebürtige Göttinger Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, ließ er während der Buchmesse in Leipzig verlauten. Sie halte sich an keinerlei Spielregeln. Machen "die da oben" also doch nur, was sie wollen? Welche Hoffnung kann man als Wählerin und Wähler überhaupt noch haben? Und welche Ziele hat Herr Martin Sonneborn für eine dritte Amtszeit?

 

Auf jeden Fall will der jetzt 58-Jährige dieses Jahr an der Seite der Schriftstellerin Sybille Berg ins Brüsseler Parlament einziehen. Sein letzter Parteifreund Nico Semsrott ging ihm und der Partei verloren, als man Sonneborn nach einem antiamerikanischen Witz Rassismus gegen China vorwarf. Der Satiriker war es natürlich gewohnt, beschimpft zu werden, doch jetzt musste er plötzlich einen Witz erklären. Haben sich auch hier die Dinge grundlegend geändert?