15. Juni 2024

Brief kostete Millionen-Umsatz

Im März hatte der als "Schraubenkönig" bekannte Künzelsauer (Hohenlohekreis) Großunternehmer Reinhold Würth  (TiB-Gast im Jahr 2007) per Brief dazu aufgefordert, ja nicht die AfD zu wählen. Durch diesen Brief habe der Konzern 1,5 Millionen Euro an Umsatzverlust hinnehmen müssen, sagte der jetzt nicht mehr ganz so junge 89-Jährige dem Handelsblatt. Der Brief ging an die Belegschaft des Würth-Konzerns. Offenbar hatte es Konsequenzen. Einige Kunden hätten angekündigt, nicht mehr bei Würth zu kaufen. Gleichwohl vermutet der vielfache Milliardär auch, dass man aus Sympathie Aufträge dazubekommen haben könnte.

 

Würth erneuerte inzwischen seine Vorwürfe gegen die AfD. Die Partei schüre Misstrauen gegen jedermann: "Es gibt Anzeichen, dass die Werte des Grundgesetzes unterwandert werden". Der wachsenden Ausländerfeindlichkeit hält er entgegen: "Ohne Zuwanderung wären wir niemals zur drittgrößten Industrienation der Welt aufgestiegen".

 

In dem an seine 25.000 Mitarbeiter gerichteten Brief schrieb Würth auch: "Niemand muss aus Unmut über die Ampelregierung AfD wählen". Von Ministerpräsident Kretschmann (Grüne) bekam er dafür Lob. Der Brief zeige "eine sehr ausgewogene Haltung eines lebenserfahrenen Menschen". Ex-Bundespräsident Wulff (CDU) nannte die Positionierung gegen die AfD "vorbildhaft".