21. März 2022

Thomas Lämmle

Alpinist und Sportwissenschaftler

Leben nach dem Sturz

Mit Krücken auf den Kilimanjaro

Der 56-Jährige Thomas Lämmle aus Waldburg hat sieben der 14 Gipfel über 8.000 m  bestiegen, darunter im Jahr 2016 den Mount Everest – alle ohne zusätzlichen Sauerstoff. Dann verunglückte er im April 2020 am Hochgrat mit dem Gleitschirm. Sein Becken war zerschmettert, die Wirbelsäule gestaucht, sein Leben konnte in einer mehrstündigen Operation gerettet werden. Der ­leidenschaftliche Sportler geriet in eine schwere Krise. Alles sah danach aus, dass er sein weiteres Leben im Rollstuhl verbringen würde. Doch es kam anders.

Für die Ärzte grenzt es an Wahnsinn, was Lämmle sich zum Ziel setzte und an ein Wunder, dass er es mit eisernem Willen und Training tatsächlich erreichte: Am 1. September 2021 erklomm er auf Krücken erneut den 5.895 m hohen Kilimanjaro, den er vor seinem Unfall bereits 62-mal bestiegen hatte.

Lämmle hat in Tansania ein Hilfsprojekt gegründet – „EXTREK-AFRICA“. Mit Spenden ermöglicht er den Menschen dort, Land zu kaufen und zu bebauen und für ihre Familie eine Perspektive zu schaffen, die nicht allein vom Tourismus abhängt. Lämmle bezeichnet das als „mein Sozialprojekt“. Über seine Touren auf die Gipfel der Welt und seinen Weg aus der Krise hat Talk-im-Bock-Moderatorin Nina Poelchau mit dem Lehrer, Sportwissenschaftler und Höhenphysiologen gesprochen.