Leiterin der Physiotherapie für "Ärzte ohne Grenzen" in Amman
Statt um Spitzensportler kümmert sie sich um Kriegsverletzte
Wenn Birgit Schönharting am 26. Juni auf der Bühne von Talk im Bock Platz nimmt, wird sie gerade einmal seit einer Woche wieder zurück in Deutschland sein. Sie bringt also ganz frische Eindrücke aus Jordanien mit, wo sie in einem Krankenhaus von "Ärzte ohne Grenzen" als sogenannte Physiotherapie Activity Managerin Kriegsopfer aus Syrien, aus dem Irak oder aus dem Jemen versorgt. Die gebürtige Sindelfingerin leitet in Amman ein zehnköpfiges Team, das die rund 200 Patienten des Krankenhauses durch die postoperative Rehabilitation begleitet. Die meisten ihrer Patienten - Männer, Frauen, Kinder - haben durch Explosionen oder Schüsse schwere Verletzungen erlitten, viele waren dem Tod näher als dem Leben. Ihnen durch die Behandlung den Weg zurück in ein möglichst normales Leben zu ebnen, ist Ziel und Motivation für Birgit Schönharting.
Dabei war sie – beruflich – eigentlich auf dem Weg in eine Welt, in der es nicht um Leben und Tod geht, sondern allenfalls um Sieg und Niederlage. Birgit Schönharting – selbst sportbegeistert, glühende Anhängerin des SC Freiburg, Leistungssportlerin in der 2. Badminton-Bundesliga – spezialisierte sich 2009 auf Sportphysiotherapie, erhielt an der Universität Salzburg eine spezifische Weiterbildung unter anderem für die Betreuung von Leistungs- und Spitzensportlern, arbeitete etwa mit den Bundesligafußballerinnen des SC Freiburg. Und doch blieb das Engagement in unterschiedlichen Hilfsprojekten – 2002 wirkte sie erstmals an einem Projekt in Tansania mit - eine Konstante in ihrem Leben, sodass der Schritt zu "Ärzte ohne Grenzen" im Jahr 2013 beinahe logische Konsequenz war.
Am 26. Juni ist Birgit Schönharting um 19.30 Uhr bei Talk im Bock in Leutkirch zu Gast und berichtet im Gespräch mit Andreas Müller von ihrer Arbeit für "Ärzte ohne Grenzen" und anderen Hilfsprojekten. Musik: Just Friends. Eintritt frei.
