27. Mai 2019

Dr. Antje von Dewitz

Vaude-Geschäftsführerin

Nachhaltigkeit als Strategie

Über Profite in einer nachhaltigen Firmenkultur

Bei Vaude im Tettnanger Teilort Obereisenbach ist Nachhaltigkeit mehr als nur ein Modewort. Das Unternehmen produziert klimaneutral. Als Gegenleistung für die Treibhausgase, die trotzdem noch emittiert werden, sponsert man ein Klimaschutzprojekt in China. Die Textilien genügen höchsten Öko-Standards. Und Geschäftsführerin Antje von Dewitz lebt die Vereinbarkeit von Erziehung und unternehmerischer Verantwortung vor. Tagsüber als Geschäftsführerin, ab 17 Uhr – so oft es geht – als Mutter von vier Kindern. Jeder zweite Beschäftigte arbeitet in Teilzeit, seit 2001 gibt es bei Vaude eine Kita, in der die Kinder der Belegschaft betreut werden. „Ich wollte beweisen, dass Karriere nicht auf Kosten des Familienlebens gehen muss“, sagt sie. Dr. Antje von Dewitz, Geschäftsführerin des Outdoor-Ausrüsters Vaude in Tettnang, war nach ihrem Studium der Wirtschafts- und Kulturraumstudien an der Universität Passau zunächst als Produktmanagerin des Unternehmens, später als Verantwortliche für die Kommunikation tätig. 2005 wurde sie Marketingleiterin. 2009 übernahm sie die Geschäftsführung von ihrem Vater Albrecht von Dewitz. Sie promovierte und arbeitete am Stiftungslehrstuhl Entrepreneurship der Universität Hohenheim. Dr. Antje von Dewitz verfolgt eine konsequent auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Unternehmensstrategie. 2011 wurde sie mit der Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet, war Top-3-Unternehmerin der „Financial Times Deutschland“ und nahm die Outdoormarkt-Trophy als „Outdoor-Persönlichkeit des Jahres“ entgegen. Im Jahr darauf wurde ihr der B.A.U.M. Umweltpreis verliehen Über Nachhaltigkeit und Profitstreben in einer alternativen Firmenkultur, über die Vereinbarkeit von Job und Familie und darüber, wie der Einsatz für ein Bleiberecht für Flüchtlinge in der Öffentlichkeit ankommt, hat Joachim Rogosch mit Antje von Dewitz gesprochen.