06. August 2012

Leutkircher Köpfe 2012

W. Notz, Dr. S. Gitter, J. Maischberger

Geschichten aus dem Gäu

Total lokal und weiter weg

Fast schon Tradition ist der Talk mit „Leutkircher Köpfen“ während des Altstadtsommerfestes. Jedes Jahr aufs Neue erzählen interessante Gäste – Nachbarn oder Bekannte oder ehemalige Leutkircher – Spannendes, Ergreifendes oder Erheiterndes aus ihrem Leben. Die Ausgabe 2012 wurde zudem wieder durch einen Musik Act gekrönt. Die Gäste:

Willy Notz: Achtmal hat Willy Notz (64)  beim Ironman in Roth bzw. Klagenfurt mitgemacht: 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42 km Laufen. Notz ist Triathlet vom Scheitel bis zur Laufsohle, mit Hingabe und aus Überzeugung. Der ehemalige Posthauptsekretär hat 1984 die Triathlon-Abteilung des SV Herlazhofen gegründet, war jahrelang gleichzeitig Aktiver, Vorstand und Mitorganisator des Moorbad-Triathlons. Aber das alles hat ihm nicht gereicht: Auch als Langläufer hat er Strecken zurück gelegt, für die andere Leute das Auto benötigen – u.a. 90 km in Mora/Schweden und 75 km im finnischen Lahti. Heute läuft er weniger, spielt stattdessen Gitarre, singt – auch bei den „Leutkircher Köpfen“ - und organisiert seit drei Jahren das Folk-Night-Benefizkonzert „Willy and Friends“ in Herlazhofen für einen guten Zweck.

Dr. Sebastian Gitter: Wie der aus dem Kinderlied bekannte Doktor Eisenbart ist Sebastian Gitter (50) auch ein Doktor und kuriert die Leut‘ auch auf seine Art. Nicht die Leutkircher Leute, sondern international in Europa und im Mittleren Osten. Der in Chemnitz geborene und als Erzgebirgler aufgewachsene sächsische „Ossi“ ist auf das Gebiet der Wirbelsäulenchirurgie spezialisiert und gehört in Deutschland zu den ersten Anwendern innovativer Operationsverfahren (perkutane Bandscheibendekompression, Bandscheibenprothesen). Seit zwölf Jahren betreibt der Facharzt auch Lehrtätigkeiten für Medizinstudenten und Fortbildung von Ärzten. Seit fünf Jahren pflegt er enge Kontakte zur Universität von Basrah im Irak, die ihn 2010 zum Professor ernannt hat. Inzwischen ist er schon dreifach ausgezeichneter Medaillenträger der Uni Basrah und des Gouverneurs von Diawanya.

Josef Maischberger: Sein Weltergewicht (63 bis 65 Kilo) aus den Zeiten „einst im Mai“, als Maischberger (62) in den Ring gestiegen ist und fünfzehn Jahre lang für den Boxclub Wangen die Fäuste hat fliegen lassen, hat er heute natürlich nicht mehr. Außerdem ist das als „Kneedel“ bekannte waschechte Leutkircher Original über vierzig Jahre lang auf dem grünen Rasen jenem kugeligen Spielgerät nachgejagt, das jetzt in Danzig, Lemberg und Donezk als Rundes ins Eckige der deutschen Gegner gemusst hat. Für Vorwärts Leutkirch und seinen Heimatclub SV Aichstetten hat er gekämpft und gekickt. Und seit 33 Jahren lässt der Fahrlehrer der Schule Hutter sich von Schülern und Schülerinnen auf immer den gleichen Strecken unverwüstlich durch Leutkirch chauffieren. Über die kuriosen Situationen, in die er dabei geraten ist, wird man bei seinen Erzählungen bestimmt Tränen lachen können. Und wer weiß: Vielleicht kann er Gerüchte bestätigen, dass, wie manchmal schon zu hören war, die eine oder andere Thussi auch zu außergewöhnlichen Mitteln greift, wenn es darum geht, des „Lappens“ als Objekt heißester Begierde endlich habhaft zu werden...      


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