Palliativmediziner
Vom Umgang mit dem nahenden Tod
Bis zuletzt beschwerdefrei leben und dann friedlich sterben dürfen: Dass dieses Ziel bei Schwerkranken erreicht wird, darum bemühen sich Ärzte, Pfleger und Seelsorger in der Palliativmedizin. Ärzte wie Dr. med. Dr. phil. Eckhard Eichner (45), der Leiter des Augsburger Palliativteams. Er ist ein Arzt, der nicht heilt; er ist ein Arzt, der lindert und die Situation für seine Patienten in deren letzten Tagen oder Stunden leichter macht. Im Internet findet man eine griffige Erklärung dazu, was Palliativmedizin will und was sie leistet: „Palliativmedizin ist keine Sterbemedizin … Ziel ist es, dem Patienten ein beschwerdefreies (z. B. schmerzfreies) Dasein zu ermöglichen. Palliativmedizin bejaht das Leben und ist gegen eine Verkürzung, allerdings auch gegen sinnlose Therapieversuche, die den Patienten belasten und die verhindern, dass der Patient die verbleibende Lebenszeit optimal nutzen kann – Nicht dem Leben mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben geben!“ Bis zum vergangenen Jahr hat Eichner seine Patienten vorwiegend stationär behandelt; nun liegt der Schwerpunkt auf der ambulanten Betreuung, denn die meisten Menschen, die das nahende Ende verspüren, möchten zu Hause sterben. Das versuchen der Palliativmediziner und sein Team so weit wie möglich zu gewährleisten - allerdings in dem Wissen, dass es bei besonders komplexen Versorgungssituationen keine Alternative zum Klinikaufenthalt gibt.
150 Patienten hat Dr. Eichner allein im Jahr 2011 auf dem letzten Weg bis in den Tod begleitet. Und da Sinn und Zweck der Palluiativmedizin mehr und mehr ins Bewusstsein von Kranken und Angehörigen rückt, geht er von mehr als 200 Patienten im kommenden Jahr aus.
Wie er und seine Mitarbeiter versuchen, den Schwerkranken die Angst vor dem Sterben zu nehmen, welche Methoden angewandt werden, um den Betroffenen am Ende des Lebens Schmerzen oder andere belastende Symptome zu ersparen, wo die Grenze verläuft zwischen sinnvoller ärztlicher Hilfe und sinnloser Lebensverlängerung, dazu und zu vielen anderen Fragen mehr hat Eckhard Eichner beim TiB Stellung bezogen. Infos: www.palliativstiftung.de