13. Dezember 2010

Ulrike Folkerts

Schauspielerin

Alles klar, Frau Kommissar?

Wie Lena Odenthal wirklich ist

Über zwanzig Jahre sind vergangenen seit der „Tatort“-Premiere mit der Kommissarin Lena Odenthal. Am 19. Oktober 1989 wurde der erste ausgestrahlt, vor kurzem der 50.! Lena Odenthal – das ist Ulrike Folkerts (49), eine starke Frau in einer Männerdomäne, ein Pfundstyp im Film wie im Leben. Hier wie dort ein Mensch mit Ängsten und Zweifeln, mit Höhen und Tiefen, allerdings auch mit dem Mut zur Veränderung und dem Mut, Position zu beziehen. Das wirkliche Leben der Ulrike Folkerts schimmert ein bisschen durch die Rolle als Fernsehkommissarin und ist dennoch ganz anders. Auf der einen Seite – als Lena Odenthal - jagt sie Mörder, Verbrecher, Kinderschänder mit einer Konsequenz, die gelegentlich an Selbstaufgabe grenzt. Auf der anderen Seite setzt sich Ulrike Folkerts für eben jene ein, die in ihren Filmen die Gebeutelten, die Gedemütigten, die Geschlagenen sind – für die Opfer dieser Gesellschaft wie für die Opfer von Verbrechen. Um solchen Menschen zu helfen, mit ihren Sorgen und traumatischen Erlebnissen fertig zu werden, engagiert sie sich im „Weißen Ring“, der bundesweit arbeitenden Opferhilfsorganisation. Nicht zuletzt die schrecklichen Ereignisse um den Tod von Dominik Brunner in München haben gezeigt, wie wichtig die Betreuung von Opfern und auch von deren Angehörigen ist. Andererseits hat Ulrike Folkerts in Berlin mit wenigen Freunden unter dem Namen „kulturvoll“ einen Verein gegründet, der sich für Kinder aus sozial schwachen Familien zwischen acht und zwölf Jahren stark macht. Folkerts: „Gerade für junge Menschen ist die Entfaltung geistiger, körperlicher und seelischer Potenziale ein unverzichtbarer Bestandteil ihrer persönlichen Entwicklung, um  Selbstbewusstsein zu gewinnen und ihre Blickwinkel vergrößern zu können.“ In zahlreichen Bereichen wie Bildende Kunst, Schauspiel und Bewegung und sogar in der Kochkunst werden sie von Pädagogen und Künstlern  betreut und angeleitet. Benachteiligten Kindern eine Chance zu geben, ist der Anspruch von Ulrike Folkerts und ihrer Lebensgefährtin Katharina Schnitzler, einer Malerin, sowie der 15 (!) anderen Mitglieder der kleinen Initiative, die in diesem Sommer ein erstes Kreativprojekt im Park Hirschfelde in Brandenburg durchgezogen haben – Gutmenschen allesamt.
Diesen beiden Organisationen – „Weißer Ring“ und „kulturvoll“ – soll in diesem Jahr zu gleichen Teilen die Weihnachtsspende des „Talk im Bock“ zukommen. Es ist zwar ein Novum in der TiB-Spendengeschichte, aber beide Bereiche sind Ulrike Folkerts so wichtig und ans Herz gewachsen, dass beide finanziell unterstützt werden sollen.
Über ihre Arbeit als TV-Kommissarin und als Schauspielerin in anderen (auch Theater-) Produktionen, über ihre Leidenschaft für den Sport und über ihr soziales Engagement hat Ulrike Folkerts beim Weihnachts-TiB 2010 gesprochen.Foto: Katharina Schnitzler