10. Dezember 2012

Dietmar Bär

Kommisar im Kölner „Tatort“

Den Kindern helfen

Ein Schauspieler kämpft gegen das Elend

Dietmar Bär (50), als Kommissar Freddy Schenk seit 1997  im Kölner „Tatort“ zu sehen, ist ein Star und ein sozial denkender Mensch. Er redet nicht nur über die Missstände in dieser Welt, sondern setzt sich dafür ein, diese Missstände im Rahmen seiner Möglichkeiten zu beseitigen. In erster Linie macht er sich seit Jahren für Kinder stark, die auf der Schattenseite des Lebens aufwachsen und kaum eine Chance auf eine vernünftige Zukunft haben.
Die Vorgeschichte beginnt im April 1998: Der WDR strahlt einen Tatort aus, der einen langen Nachhall hat – bis in die Gegenwart. „Manila“ – geschrieben und inszeniert von Regisseur Niki Stein – thematisierte die Kindersex- und Menschenhandelsproblematik. Erstmals widmete sich damit ein deutscher Unterhaltungskrimi einem brisanten entwicklungspolitischen Thema und erntete damit ein breites Echo. Stein hatte im Kinderschutzzentrum PREDA, das er besuchte, die 15-jährige Marlyn C. kennen gelernt, die ihm ihre Entführungsgeschichte nach Deutschland berichtete – die Vorlage für die Krimi-Handlung.
Aus diesem Film entwickelt sich die Idee zur Gründung von „Tatort - Straßen der Welt e.V.“ mit den beiden Kommissaren Bär und Klaus J. Behrendt als Aushängeschildern. Die dramatischen Lebensumstände in den Slums der Stadt, in denen gedreht wurde, haben die Akteure aufgerüttelt. Noch in Manila wurde beschlossen, eine Hilfsorganisation ins Leben zu rufen, um Straßenkindern nachhaltig zu helfen und präventiv tätig zu werden.
Mit einer weiteren Kampagne macht der Tatort-Verein seit einigen Jahren auf die inhu­manen Haft­be­din­gungen zahl­rei­cher Gefäng­nis­kinder aufmerksam, die zumeist wegen Baga­tellen inhaf­tiert wurden. Mit Hilfe des Vereins gelang es PREDA, Kinder aus diesen Haft­be­din­gungen zu befreien und ihnen eine Perspek­tive zu bieten. 2008 weihte Dietmar Bär ein Ausbil­dungs­zen­trum für ehema­lige Gefäng­nis­kinder ein, das u.a. durch die einge­wor­benen Spen­den­gelder des Tatort-Vereins errichtet werden konnte.
Bärs Arbeit und die des Tatort-Vereins soll durch die Weihnachtssammlung 2012 des TiB unterstützt werden, an der sich hoffentlich wieder zahlreiche Spender beteiligen. Allerdings wird der Gesamtbetrag auch diesmal geteilt: Die Hälfte der eingenommenen Summe geht an den Tatort-Verein, die andere an das Kinderhospiz in Bad Grönenbach, das sich um todgeweihte Kinder und deren Familien kümmert.
Dietmar Bär hat beim TiB dazu und zur Arbeit seines Vereins ebenso Stellung genommen, wie er über seine Karriere und so mancher Hintergründe während der Tatort-Produktionen gesprochen hat.

www.tatort-ev.de

 


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