17. Mai 2010

Josef Wilfling

Ehem. Kripo-Ermittler, München

Der Mörderjäger

Sedlmayr, Mooshammer und andere Fälle

Das Unfassbare war bei ihm der Normalfall: Der legendäre Mordermittler Josef Wilfling (63) hatte es tagtäglich mit Menschen zu tun, die Ungeheuerliches getan oder erlebt haben. Darüber hat der frühere Leiter des Mordkommissariats bei der Kripo München ein Buch mit dem Titel „Abgründe“ (Verlag Heyne) geschrieben. Er berichtet darin über seine spektakulärsten Fälle, schildert die Hintergründe zahlreicher Taten und legt seelische Abgründe frei. Diese seine Erfahrungen und Erlebnisse zeigen: Die Wirklichkeit ist packender als jeder Krimi. Dass die spektakulären Mordfälle Sedlymayr und Mooshammer rasch geklärt werden konnten, war das Verdienst von Wilfling und seiner Mannschaft. Und auch den Serienmörder David, der zahlreiche Frauen vergewaltigt und umgebracht hatte, ging Wilfling ins Netz. Rund 100 Fälle von Mord und Totschlag hat der Müchner Mordermittler während seiner Dienstzeit bearbeitet - mit einer Aufklärungsquote von nahezu 100 Prozent.
Anhand authentischer Kriminalfälle illustriert er die gesetzlich definierten Mordmerkmale: Habgier, Mordlust, Befriedigung des Geschlechtstriebes, Heimtücke, Grausamkeit, Gemeingefährlichkeit. Auch mit Verdeckungsmorden, Perversitäten und Leichenzerstückelung hatte er sich zu beschäftigen.
Bei seinem Besuch in Leutkirch spricht Wilfling  über die spannendsten und erstaunlichsten seiner Fälle auf und geht der Frage nach, wie und warum Menschen zu Mördern werden. Doch er zeigt nicht nur, wo das Böse seinen Ursprung hat, sondern beantwortet auch Fragen wie: Töten Frauen anders als Männer? Wie verhält sich ein Unschuldiger? Woran erkennt man einen Lügner? Wie geht man als Polizist mit dem Leid der Opfer und Angehörigen um? Kann man einen Mörder mögen?
Für Wilfling war es der Alltag, sich all diesen Dingen zu stellen. Worüber er berichtet, sind wahre Geschichten über die Abgründe der menschlichen Natur. Damit hat er auch beim „Talk im Bock“ einen realistischen Eindruck von der Arbeit in einer echten Mordkommission – packender und unvorstellbarer, als es sich manch ein Krimiautor ausdenken könnte, geliefert.


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