15. Dezember 2008

Philipp Lahm

Fußball-Nationalspieler & Stifter

Der Nachdenker

Warum Popularität auch Verpflichtung bedeutet

Er war mit dem FC Bayern zweimal deutscher Meister, er war zweimal Pokalsieger, er hat 50 Länderspiele absolviert, und er sagt: "Es ist mir wichtig, dass ich nicht nur als der Fußballer gesehen werde, sondern als der Mensch, der mit offenen Augen durchs Leben geht, der Sachen unterstützt, die ihm wichtig sind; der sich seiner Vorbildfunktion bewusst ist". So ist er, Philipp Lahm, noch 24 Jahre alt, geboren und aufgewachsen im bayerischen Gern, gerade mal 1,70 m groß und einer der weltbesten Außenverteidiger. Er ist ein Nachdenker, der die Welt nicht einfach an sich vorbei ziehen lässt, ohne Anteil daran zu nehmen. Erfolge im Fußball, Pokale, Trophäen, Auszeichnungen: alles schön, gut und wichtig. Lahm genießt die Popularität, er genießt das viele Geld, das man heutzutage als Elitekicker verdient. Aber er erkennt auch an: "Ich habe viel, viel Glück gehabt im Leben, und von diesem Glück muss ich abgeben können!" Und er gibt ab: Vor einiger Zeit hat er die Philipp-Lahm-Stiftung gegründet; er hat 150.000 Euro Stiftungskapital bereitgestellt und ist dafür als einer der jüngsten Stifter in Deutschland überhaupt von der Regierung Oberbayern in einer kleinen Feierstunde ausgezeichnet worden. Philipp Lahm will helfen - Kindern in Deutschland und anderswo, die zu kurz gekommen sind und die der Hilfe bedürfen.Das Schlüsselerlebnis war ein Urlaub in Südafrika, der ihm die Augen für die Not der Kinder geöffnet hat. Dort hat er erlebt, wie ältere Geschwister die jüngeren erziehen und durchfüttern mussten, weil es keine Eltern mehr gibt. Er hat Tragödien hautnah erlebt, die ihn betroffen gemacht und zu der Einsicht gebracht haben: Ich muss etwas tun!Nun tut er etwas. Mit seiner Stiftung, in deren Organisation auch seine Schwester Melanie nach Kräften hilft; als Botschafter für SOS-Kinderdörfer; als Pate für das "Bündnis für Kinder", das die Gewalt gegen Kinder bekämpft und dessen Vorstandsvorsitzender der frühere Bundespräsident Roman Herzog ist; als Förderer der AIDS-Hilfe und, gemeinsam u.a. mit Olympiasiegerin Anni Friesinger, als einer der engagierten Prominenten beim Welt-AIDS-Tag; auch als Symbolfigur bei der Verkehrswacht, deren deutschlandweite Plakataktion gegen Raser er unterstützt. Er bringt sich ein: Als Philipp Lahm, Fußball-Star, der über den Tellerrand des Sports weit hinaus blickt und damit seine gesellschaftspolitische Vorbildfunktion annimmt und sie lebt.Darum ist es gegangen beim Weihnachts-"Talk im Bock", aber natürlich auch um Siege und Niederlagen, um Freude und Frust im Team des FC Bayern und der Nationalmannschaft, um die sportliche Vergangenheit Philipp Lahms und seine Zukunft, die ihn eventuell ja sogar ins Ausland führen wird. Das Geld, das bei der Weihnachtsspendenaktion gesammelt wird, geht natürlich an die Lahm-Stiftung - damit vielen Kindern in Not geholfen werden kann.