11. Dezember 2003

Steffen Seibert

ZDF-"heute" Moderator

Eine Chance für Feliciano

Über die Hilfe für Kindersoldaten & Landminenopfer

Steffen Seibert (43) präsentiert die "heute"-Nachrichten. Abends um 19 Uhr im ZDF. Meistens wenig erfreuliche Nachrichten, manchmal auch welche, in denen sich schreckliche Katastrophen in knappen Bildern widerspiegeln: Minenopfer, Hungersnöte, Aids, Babysterblichkeit. Doch Nachrichten präsentieren oder die Realität hautnah erleben, die hinter diesen Nachrichten steht, das ist zweierlei. Steffen Seibert hat sich dieser Realität gestellt. Er war für und mit Unicef in Angola, einem zerstörten Land. 41 Jahre Krieg, Not und Tod, seit einem Jahr endlich Frieden. Der ZDF-Mann traf den etwa 16-jährigen Feliciano, der Kindersoldat war und nicht darüber reden will, wie viele Menschen er umgebracht hat; derzeit wird er zum Schreiner ausgebildet. Er beobachtete die Theatergruppe GAC, die mit Spielszenen in den Flüchtlingslagern vor den schrecklichen Folgen der Landminen warnt. Er erlebte die brasilianische Ordensfrau Jocely bei ihrem Kampf gegen die Kindersterblichkeit in den Slums von Luanda. Seibert sah fürchterliches Elend, aber auch fröhliche Gesichter von Kindern, die an ihre Zukunft glauben. Dass diese Hoffnung Realität wird, dabei will er helfen: dadurch, dass er Probleme benennt und Chancen aufzeigt, Schicksale öffentlich macht und Herzen bewegt für eine fast verlorene Generation - so am 11. Dezember beim letzten "Talk im Bock" des Jahres 2003.