Wimbledon-Sieger und Stiftungs-Initiator
Warum Tennis viel, aber nicht alles bedeutet
Sie sagen viel und doch so wenig, die Daten und Fakten in der Biographie von Michael Stich (35), dem Wimbledonsieger von 1991. Damals hat er in einem denkwürdigen, rein deutschen Finale Boris Becker in drei Sätzen keine Chance gelassen. Er stand gewissermaßen auf dem Olymp des Tennissports - ein Held, eine Jahrhundertfigur. Und dennoch ein Suchender. Ein Mann, der sich jahrelang in der Weltspitze hielt, der jede Menge Turniere gewann, der bei den French Open und auch in Melbourne im Endspiel stand, der - gemeinsam mit Becker - den Daviscup nach Deutschland holte. Doch er machte sich nicht nur Gedanken über den Verlauf seiner Karriere. Er ist und war ebenso erfolgreich wie sensibel. Und weil er die Augen vor dem, was in der Welt geschieht, nicht schließt, hat er bereits 1994 die "Michael-Stich-Stiftung" gegründet - eine Organisation, die sich um HIV-infizierte Kinder in Deutschland kümmert. Zwei Jahre zuvor, nach dem Gewinn des Grand Slam Cups in München mit seinem Millionen Preisgeld, war Stich die Idee dazu gekommen: "Dieses Preisgeld war für mich die Motivation, etwas von meinem Glück an andere Menschen - im Speziellen an Kinder - weiterzugeben!" Über zwei Millionen Euro hat der frühere Tennis-Champion in der Zwischenzeit zusammengetragen.Wenn Stich nicht für seine Stiftung unterwegs ist, spielt er, gemeinsam mit ehemaligen Größen des Gewerbes, gelegentlich auf der "Seniors Tour" mit. Als TV-Kommentator für "Eurosport" ist er auch heute noch bei manchen großen Turnieren dabei. Darüber hinaus hat er den Vorstandsvorsitz der "Hanseatic Rückenzentrum Holding AG" übernommen.Ein Mann mit vielen Facetten also - über die es beim TiB am 22. November zu sprechen galt. Mit seinem Besuch in Leutkirch war die Weihnachtsaktion des Talk-im-Bock-Teams verbunden: Hilfe für Aids-kranke Kinder, um denen - wie Michael Stich es formuliert hat - "ein Lachen aufs Gesicht zaubern zu können."
