11. August 2014

Leutkircher Köpfe 2014

Total lokal und weiter weg

Geschichten aus dem Gäu

Priska Wunden, Souls Sisters, Rainer Mack

Fast schon Tradition ist der Talk mit „Leutkircher Köpfen“ während des Altstadtsommerfestes auf dem Gänsbühl am Rathaus (bei Regen in der Festhalle). Jedes Jahr aufs Neue erzählen interessante Gäste – Nachbarn oder Bekannte oder ehemalige Leutkircher – Spannendes, Ergreifendes oder Erheiterndes aus ihrem Leben. Auch die Ausgabe 2014 wird wieder durch einen Musik Act gekrönt. Die Gäste diesmal:

Priska Wunden: Sie heißen Ibrahim oder Josip, Aziza oder Maria, Suhaila oder Safa; sie kommen aus Afghanistan oder Syrien, aus dem Iran oder Tschetschenien; und sie haben eines gemeinsam: Sie sind aus ihren Heimatländern geflohen und suchen Asyl in Deutschland. Auch in Leutkirch wird seit langem ein Kontingent von Asylsuchenden aufgenommen. Und seit mehr als 30 Jahren engagiert sich Priska Wunden für sie. Als Lehrerin hat sie Ende der 80er Jahre über eritreische Kinder, die sie unterrichtete, Kontakt zu deren Eltern bekommen und die Probleme von Asylsuchenden in einem ihnen völlig fremden Land hautnah mitbekommen. Sie hat beschlossen, sich für die Menschen einzusetzen und ihnen, gemeinsam mit Freunden aus dem Arbeitskreis Asyl, zu helfen, so weit das möglich ist. Über diese Arbeit wird sie beim TiB berichten.

Soul Sisters: Mit dem Ohrwurm „O Happy Day“ fing es vor mehr als zehn Jahren an, und auch „Son of the Preacher Man“ von Dusty Springfield war einer der Soul-Titel, an denen sich die Zwillinge Ruth und Judith Angele versuchten. Sie bekamen damals Unterricht in der Jugendmusikschule, lernten Klavierspielen und brachten sich das Singen selber bei. Ihre Stimmen erinnern an die amerikanische Pop-Sängerin Kate Bush und haben etwas ganz Eigenes, sind keine typischen Soulstimmen. Ihr Repertoire geht mittlerweile quer durch gesamte Pop-Musik-Angebot und umfasst auch viele selbst geschriebene, selbst arrangierte Titel. Die beiden jungen Damen, mittlerweile (fast) 25 Jahre alt, machen allerdings nicht nur gemeinsam Musik, sondern haben sich auch das gleiche Arbeitsgebiet ausgesucht: Pädagogik.

Rainer Mack: Auswandern auf Zeit – das heißt bzw. hieß für Familie Mack aus Herlazhofen: Für gut acht Monate nach Neuseeland. Kein kleiner Ferientrip, sondern ein Umzug im Mini-Format; nicht mit Sack und Pack, aber immerhin mit einigen Taschen und Koffern. Vater, Mutter und drei Kinder - 16, 14 und 11 Jahre alt! Es ist keine Reise ins Ungewisse, im Gegenteil. Rainer und Simone Mack haben bereits von 1995 bis 2001 in Neuseeland gelebt, die beiden Söhne Niklas und Noah sind dort zur Welt gekommen. Nur Tochter Luna ist eine eingeborene Herlazhoferin - nun zum ersten Mal im Traumland ihrer Eltern. Dazu gehören nicht nur wunderbare Erlebnisse am Strand, in den Bergen und auf Reisen, sondern auch regelmäßige Schulbesuche, ganz wie zu Hause. Und Vater Rainer hat, ganz wie zu Hause, ein Haus und Arbeit bei einer Werbeagentur gefunden. Nur eben: am anderen Ende der Welt.


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