12. August 2019

Leutkircher Köpfe 2019

Evelyn Mauch | Gottfried Härle | Manfred Baumgärtner

Geschichten aus'm Gäu

Total lokal und weiter weg

Evelyn Mauch
Vom Hinfallen und vom Aufstehen

Als Kind war Evelyn Mauch eine Wasserratte. Sie schwamm für ihr Leben gerne, engagierte sich bei der DLRG, fand übers Schwimmen zum Triathlon. Auf kleine Wettkämpfe(n) folgten immer größere, das Training wurde entsprechend intensiver und nahm großen Raum im Leben der jungen Krankenschwester ein. Laufen, Radeln, Schwimmen, Wandern, Kanu fahren: Bewegung an der frischen Luft - das war für Evelyn Mauch ein großer Teil vom Lebensglück. Dann hatte sie Pech. Durch einen Verkehrsunfall stürzte sie vom Rad und erlitt durch Spätfolgen eine schwere körperliche Beeinträchtigung. Seit 2011 lebt Evelyn Mauch mit einer inkompletten Querschnittlähmung. Sie ist auf den Rollstuhl angewiesen. Aber sie fand zurück ins Leben. Als Sportlerin und im Beruf. Seit April 2019 leitet Evelyn Mauch das Hospiz der St. Elisabeth-Stiftung im ehemaligen Krankenhaus.Über ihr Leben als Triathletin und als Parasportlerin, über das Hinfallen und das Aufstehen, über Verzweiflung und Lebensmut und über ihre neue Aufgabe im Dienst für Menschen auf ihrem letzten Lebensweg hat die 40-Jährige beim Talk in der Festhalle mit Karl-Anton Maucher gesprochen.

 

Gottfried Härle
Unternehmer, Klimaschützer, Kommunalpolitiker

Gottfried Härle (64), von Beruf Volkswirt, in vierter Generation Chef der Brauerei Härle, hat viele Facetten. Er ist ein grüner Unternehmer, aber auch ein spitz rechnender Betriebswirt und resoluter Verteidiger unternehmerischer Interessen. Ein Kämpfer für Menschen- und Mitbestimmungsrechte, aber auch ein Patron. Er integriert aktiven Klimaschutz in eine gewitzte Marketing-Strategie, tritt ein für arbeitende Flüchtlinge und gegen ihre Abschiebung und besteht darauf, dass Bier bekömmlich ist. Bei Kommunalwahlen zählt er zu den Kandidaten mit den meisten Stimmen, als Stadtrat ist er für den Oberbürgermeister und die Verwaltung seit 30 Jahren bisweilen ein unbequemer Partner. Außerdem ist er grüner Netzwerker, Kulturveranstalter, Mäzen für Alternativ- und Jugend-Kultur - und für die Blasmusik.Wie er als Spross eines konservativen Unternehmer-Stammes zum Grünen geworden ist, wie er grüne Grundsätze mit unternehmerischem Handeln verbindet, ob sein Gemeinderats-Mandat ihm auch als Unternehmer nützt, wie die Unternehmens-Nachfolge geregelt ist, nach welchen Kriterien er spendet und sponsert und warum er ausschließlich und immerzu rote Socken trägt - darüber und über noch viel mehr hat Gottfried Härle mit Karl-Anton Maucher gesprochen.

 

Manfred Baumgärtner
Ein Solo-Fagottist aus Leutkirch

Entdeckt wurde seine Musikalität schon früh. Manfred Baumgärtner, Jahrgang 1976, lernte schneller als die anderen, wie man mit einer Blockflöte Musik macht (...doch, das geht!). Und das fiel seiner Flötenlehrerin an der Jugendmusikschule auf. Rita Frisch zeigte ihm, dass es da auch noch andere Holzblasinstrumente mit sehr interessanten Sounds gibt, der kleine Manfred entschied sich im Alter von 11 Jahren für das imposanteste von allen, das Fagott. Und er lernte wieder schnell. Rudolf Volkmann war ab 1985 sein Lehrer. Bei "Jugend musiziert" räumte er erste Preise ab. Nach dem Abitur am Hans-Multscher-Gymnasium 1996 schaffte er die Aufnahmeprüfung an die Musikhochschule Mannheim, später studierte er an der Universität der Künste Berlin und der Musikhochschule Hanns Eisler in Berlin. Manfred Baumgärtner war Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes und vervollkommnete seine musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten in Meisterkursen bei international renommierten Fagottisten. Seit 2007 ist er Solofagottist der Jenaer Philharmonie. Viele Jahre war er Lehrbeauftragter an der Universität der Künste Berlin. Über seinen Weg von den Flöten-und Fagottstunden bei der Jugendmusikschule über „Jugend musiziert“ und das Musikstudium in die Musikzentren Europas, über die Gruppendynamik in Orchestern und Ensembles, über den Kampf um gute Musikerstellen, über das Leben aus dem Koffer und Zukunftspläne eines Solofagottisten hat Manfred Baumgärtner mit Karl-Anton Maucher gesprochen.


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