07. Dezember 2009

Stephanie Freifrau zu Guttenberg

Präsidentin „Innocence in Danger“

Schützt die Kinder!

Der Kampf gegen Missbrauch und für die Opfer

Nürnberg, im Juli 2009. Vor dem Landgericht wird gegen Richard L., 41, Jahre alt, Arbeiter, verhandelt. Die Anklage: Kindesmissbrauch in 40 Fällen. L. ist der Typ „netter Nachbar“, der sich durch seine freundliche Art 13 Jahre lang Kinder im Alter zwischen drei und zwölf Jahren gefügig gemacht hat. Und der 40 Kindern damit eine unglaubliche Last für ihr weiteres Leben aufgebürdet hat. Dass L. letztlich zu sieben Jahren Haft verurteilt wird, mindert die Belastung für seine Opfer nicht. Die meisten von ihnen werden traumatisiert sein, und damit gehören sie zu jenen Kindern, für die sich die Organisation „Innocence in Danger“ („Unschuld in Gefahr“) besonders einsetzt. Präsidentin ist die engagierte Ehefrau des Bundeswirtschaftsministers, Stephanie Freifrau von Guttenberg, 32 Jahre alt, Betriebswirtin und selbst Mutter zweier Töchter. Mit unterschiedlichen Aktivitäten auf diversen Ebenen versuchen die Freifrau und ihre Mitstreiter das Thema Kindesmissbrauch – insbesondere die Verbreitung kinderpornographischen Materials in den Neuen Medien - mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu bringen, als es bisher der Fall ist. Sie wollen Opfern u.a. durch die Teilnahme an den „Kunstwochen für traumatisierte Kinder“ helfen, ihre Traumata zu bekämpfen oder gar zu überwinden: durch bildliches Gestalten, durch Malen, durch gemeinsames Erleben und Bewältigen. Die Kunstwoche lädt dazu ein, sich auf die Reise in eine andere Welt zu bewegen und verborgene, heilende Schätze zu entdecken. Werke, die während dieser Kunstwochen von traumatisierten Kindern geschaffen wurden, wurden z.B. während einer Ausstellung in Düsseldorf versteigert. Über 20.000 Euro für die Arbeit mit den Opfern von Kinderpornographie und/oder Missbrauch sind dabei erlöst worden.
Aber nicht nur um die Opfer will sich „Innocence in Danger“ kümmern; auch die Vorbeugung nimmt einen großen Teil der Arbeit in Anspruch, zum Beispiel durch die Arbeit mit der Telefon-Infoline N.I.N.A – 01805 – 123465. Hier können sich Erwachsene melden, die den Verdacht haben, in ihrer Umgebung werde ein Kind möglicherweise sexuell missbraucht. Hier hört man ihnen zunächst zu, sortiert und leitet die Hilfesuchenden dann an kompetente Beratungsstellen in ihrer unmittelbaren Umgebung weiter. Dass sich die Anrufe innerhalb eines Jahres verdreifacht haben, macht deutlich, wie wichtig die Installation von N.I.N.A. mittlerweile ist.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Aufklärung Jugendlicher über die Gefahren, die in Sachen Kinderpornographie und sexueller Gewalt durch Internet, Handy und iPod auf sie lauern. „Smart-User“ ist eines der Projekte überschrieben, das an ausgewählten weiterführenden Schulen angeboten wird.
„Sexueller Missbrauch und Kinderpornographie – das sind heikle Themen. Viele Menschen sträuben sich vor einer Konfrontation damit“, sagt Stephanie zu Guttenberg. „Doch diese Problematik trifft uns alle!“
So sieht es auch das Talk-im-Bock-Team. Und es hat sich deshalb entschieden, die  Weihnachtsspendenaktion 2009  zugunsten von „Innocence in Danger“ zu organisieren. Nach dem überragenden Spendenergebnis vom Vorjahr (Philipp Lahm nahm für seine Stiftung über 37.000 Euro mit nach München) hoffen die TiB-Macher auch in diesem Jahr auf ein vorzeigbares Sammelergebnis und auf die Großherzigkeit der Spender zugunsten jener Kinder, denen das Leben so übel mitgespielt hat.
Stephanie zu Guttenberg hat die Spende beim Talk in der Mensa entgegennehmen, und sie hat über ihr eigenes Engagement ebenso gesprochen wie über die Arbeit ihrer Organisation; sie hat über erschütternde Fälle berichtet, aber auch ein bisschen aus dem Nähkästchen einer Familie geplaudert, die sich von heute auf morgen im grellen Licht der Öffentlichkeit wiedergefunden hat.