27. Mai 2013

Christoph Reuter

Spiegel-Reporter

Tod in Damaskus

Auf Patrouille mit syrischen Rebellen

Tote. Täglich neue Tote. Heute sind es 60.000, morgen können es 100.000 sein. Kinder, Mütter, Väter, Soldaten, Rebellen. Syrien ist ein Land im Blutrausch. Die Krankenhäuser können die Masse an Verletzten nicht mehr aufnehmen. Not-Operationen in Keller- und Wohnräumen sind mittlerweile normal. Die Städte sind zu Ruinenwüsten verkommen. Der Krieg um die Macht des Assad-Clans wird mit gnadenloser Härte geführt. Wer kann, flieht – in die Türkei, in den Libanon, in jedem Fall aber in eine unsichere Zukunft. Einer, der das tägliche Sterben und den Kampf ums Überleben gewissermaßen vor Ort und hautnah miterlebt, ist der SPIEGEL-Reporter Christoph Reuter. Seine Analysen sind treffsicher und sie gehen unter die Haut. Nicht umsonst wurde der Vollblut-Journalist im vergangenen Jahr mit dem „Deutschen Journalistenpreis“ ausgezeichnet, weil er laut Jury „einer der ganz wenigen Journalisten ist, die über Monate unter schwierigsten Bedingungen aus Syrien und einer Region im Umsturz berichtet haben". Reuter geht auf Patrouille mit den Aufständischen, beschreibt die Not der Frauen und Kinder, die wie in jedem Bürgerkrieg die wahren Verlierer sind. Er studierte einst in Deutschland und Damaskus Islamwissenschaften und Politik. Seither ist er immer dort gewesen, wo es in der arabischen Welt etwas zu berichten gab – Irak, Afghanistan, Syrien.
Wie er gelernt hat, mit Todesangst zu leben, wie er angesichts der Gräuel des Krieges nicht die Hoffnung verliert, und was ihn dazu bewegt, sein Leben tagtäglich für die Wahrheit aufs Spiel zu setzen, erzählte Christoph Reuter beim „Talk im Bock“ am Montag, 27. Mai.

 

Presse:

SZ: Mittwoch, 29. Mai 2013