11. Juli 2011

Sigrid Klausmann

Dokumentarfilmerin

Das einsame Sterben

Hilfe für "Ubuntu Africa"

Sigrid Klausmann (56) engagiert sich. Nicht nur - gemeinsam mit ihrem Mann, dem bekannten Schauspieler Walter Sittler – in ihrer Wahlheimat Stuttgart gegen das Projekt „Stuttgart 21“, sondern ebenso fernab von Wohlstand und sozialer Sicherheit: in Südafrika. Sie hat über das einsame Sterben HIV-infizierter Kinder im Township Khayelitsha, einer der gefährlichsten Orte Südafrikas in der Nähe von Kapstadt, erfahren. Und sie hat den lebensgefährlichen Einsatz von Whitney Johnson, einer jungen Amerikanerin, für diese Kinder, dokumentiert. Whitney Johnson hat ihr Dasein der Zukunft von HIV-positiven Kindern gewidmet. Deren Schicksal hat sie so berührt, dass sie nach Abschluss ihres Psychologiestudiums in den USA die Organisation „Ubuntu Africa“ gegründet hat, ein Projekt, das finanziell immer noch auf wackeligen Beinen steht und der Unterstützung bedarf.
Sigrid Klausmann hat einen 35-minütigen Film über Whitney Johnson und das Leben und Sterben von deren Schützlingen gedreht – und sie hat mit Nationalspieler Thomas Hitzlsperger einen prominenten Paten gefunden. Ihn hat sie, im Jahr vor der Fußball-WM in Südafrika, für das Projekt Ubuntu Africa gewinnen können und ihn eine Woche lang bei seinem Besuch in Kapstadt mit der Kamera begleitet.
Das, was Thomas Hitzlsperger gesehen und erlebt hat, hat sein Leben und seine Sicht auf die Wertigkeit des Lebens ebenso maßgeblich verändert wie das von Sigrid Klausmann. Beide haben ihre Einschätzung zu diesem brennenden Thema aufgrund ihrer Erfahrungen im Township revidieren müssen. Und sie helfen Ubuntu auch weiterhin, wann immer und wie immer es geht. Die Zahl der Kinder, die Whitney Johnson und ihre afrikanischen Mitarbeiter betreuen, stieg seit dem Dreh im Juni 2009 von 60 auf fast 130. Das ist zwar, gemessen an der riesigen Zahl der von HIV betroffenen Kinder, nur ein Tropfen auf den heißen Stein; doch gerade das spornt Whitney Johnson, Thomas Hitzlsperger und auch Sigrid Klausmann an, ihr Engagement noch zu verstärken. Die ganze Kraft geht in das Vorhaben von Whitney Johnson, ein eigenes, großes Haus im Township für noch mehr Kinder bauen zu können.
In der „Ubuntu Box“ zum Beispiel, die Sigrid Klausmann kreiert hat, sammelt die Filmermacherin bei jeglicher Gelegenheit Spenden – zum Beispiel bei Geburtstagen und Unternehmensfeiern und demnächst auch beim TiB. Thomas Hitzlsperger wird bei seinem neuen Club Westham United in London einen Charity Event organisieren, bei dem auch Sigrid Klausmanns Film gezeigt und seine aufrüttelnde  Wirkung nicht verfehlen wird.
Die aufwühlenden Erlebnisse während ihrer Besuche und beim Dreh; Überlebenschancen für HIV-positive Kinder in Afrika; Unterstützung für Whitney Johnson; Schicksale, Erfahrungen, Aktionen – über all das hat Sigrid Klausmann beim TiB berichtet.


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