23. April 2007

Reinhold Würth

Unternehmer

Macher, Manager, Mäzen

Vom Lehrling zum Global Player

Eine Karriere wie ein Märchen: Als Reinhold Würth 1949 als zweiter Mitarbeiter und erster Lehrling in die Schraubengroßhandlung seines Vaters in Künzelsau eintrat, war nicht abzusehen, was er im Laufe der Jahre aus der kleinen Firma machen würde: ein Weltunternehmen nämlich. Im Alter von 19 Jahren, gerade mit der Ausbildung zum Groß- und Einzelhandelskaufmann fertig, hatte Reinhold Würth 1954 nach dem frühen Tod des Vaters die Geschäftsleitung übernehmen müssen. Aus dem regionalen Geschäft baute er in den kommenden Jahrzehnten ein weltweit agierendes Handelsunternehmen auf. Heute ist die Würth-Gruppe ein Global Player: Mit 370 Gesellschaften in 83 Ländern und mehr als 50.000 Mitarbeitern. Sie erzielten im vergangenen Jahr einen Umsatz von 6,9 Milliarden Euro.1994 hat sich Reinhold Würth aus der operativen Geschäftsführung zurückgezogen, fungiert aber weiterhin als Vorsitzender des Stiftungsaufsichtsrats. In seiner beruflichen Laufbahn hat sich Reinhold Würth intensiv mit psychologischen Themen wie Mitarbeitermotivation, Führungskultur und Fragen der Berufsethik beschäftigt und sich auch im kulturellen Bereich vielfältig engagiert. Inzwischen hat er eine bedeutende Kunstsammlung von rund 9.000 Werken zusammengetragen, darunter Bilder, Zeichnungen und Skulpturen von Edvard Munch, Pablo Picasso, Alfred Hrdlicka, Markus Lüpertz und Christo. Diese Sammlung hat er schon 1991 in einem eigenen Museum am Stammsitz in Künzelsau-Gaisbach der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ein weiteres attraktives Forum für die Sammlung schuf Reinhold Würth mit der im Mai 2001 eröffneten Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall.Kunst und Kultur sind allerdings nicht die einzigen Bereiche, in dem sich der mittlerweile 70jährige stark engagiert. Auch in vielen Vereinen, Beiräten und Kuratorien ist er tätig. Zudem besitzt er als passionierter Flieger eine Berufspilotenlizenz, und er fährt liebend gern auf seiner Harley Davidson.Schon vor vielen Jahren zum Professor Dr. h. c. ernannt, war Reinhold Würth bis 2003 Leiter vom Interfakultativen Institut für Entrepreneurship an der Universität Karlsruhe. Außerdem ist er u.a. Ehrendoktor und Ehrensenator der Universität Tübingen sowie Träger des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Die Liste der Ehrungen und Auszeichnungen ist aber weitaus größer. Würth ist eben ein in vielerlei Hinsicht außergewöhnlicher Zeitgenosse.Wie er sein riesiges Firmen-Imperium zusammenhält und wie er den Überblick darüber behalten kann, nach welchen Kriterien er welche neuen Bereiche besetzt hat (z.B. Kauf der IBB-Bank in Friedrichshafen), was die größten Schwierigkeiten am Beginn seiner Unternehmer-Karriere waren und wie er seine Mitarbeiter motiviert hat, über all das hat Reinhold Würth beim "Talk im Bock" am 23. April, wegen des zu erwartenden großen Andrangs allerdings in der Leutkircher Festhalle gesprochen.