Meteorologe
TV-Geschichten und andere Merkwürdigkeiten
Das Wetter lässt ihn nicht los - auch heute nicht, obwohl er am 29. September im ZDF seinen letzten Fernsehauftritt gehabt und in TV-Pension gegangen ist: Uwe Wesp (65), der "Mann mit der Fliege", referiert auch heute noch mit Begeisterung und großer Kompetenz über "sein Thema". Er hat mit seiner Erscheinung die Wettervorhersage des Senders geprägt wie kein zweiter. Mit leicht hessisch gefärbtem Akzent brachte er der TV-Gemeinde Hochs und Tiefs, Sonne und Regen, Stürme und Flauten 32 Jahre lang nahe - in einem unverwechselbarem Stil, der so normal und unprätentiös war, dass man das Gefühl hatte, der Nachbar von nebenan erzähle einem das Neueste vom Wetter. Auswendig gelernte Texte mochte er nicht; er wollte immer "ganz spontan" sein, ob live auf dem Sender oder ausgezeichnet. Und natürlich rutscht dann auch mal ein Versprecher raus wie der von der "Lage im deutschen Reich - äh, Bereich" im Juli 2007 nach dem "heute journal". Diese kleine Szene war über Wochen in You Tube zu sehen, aber so souverän, wie Wesp seinen Fehler live aufgefangen hat, so souverän ging er auch mit den Spötteleien um, die ihm danach zuteil wurden.Gut Wetter machen will Uwe Wesp auch mit seinem Auftritt beim Tib in Leutkirch - und zwar für den Verein "Hilfe für krebskranke Kinder", Frankfurt. Für sie wird die diesjährige TiB-Weihnachtsspendenaktion gestartet. Wesp, der sich auch sehr in der weltweiten Vereinigung "Schlaraffia" engagiert, die viel Gutes tut, ist es eine Herzensangelegenheit, gerade diese Jungen und Mädchen sowie deren Familien zu unterstützen, die unter einem schweren Schicksal zu leiden haben. 2000 Kinder erkranken jährlich in Deutschland an einem bösartigen Tumor oder an Leukämie. Nicht alle können gerettet werden, aber bei vielen bestehen gute Chancen. Diese zu vergrößern und den Betroffenen bestmögliche Betreuung zukommen zu lassen, ist Sinn und Zweck der diesjährigen TiB-Weihnachtssammlung. Beim "Talk im Bock" wird Uwe Wesp nicht nur über Hintergründe seines Spendeneinsatzes sprechen, sondern natürlich auch über die lange TV-Karriere; außerdem darüber, wie sich die tägliche TV-Klima-Prognose, aber auch das Klima selbst im Laufe der Jahre verändert haben. Und er wird seine Einschätzung dessen geben, was unter dem Stichwort "Klimakatastrophe" mehr und mehr unser tägliches Leben berührt.
