14. Mai 2004

Erwin Staudt

Präsident des VfB Stuttgart

Der Boss der "Jungen Wilden"

Von IBM zum Fußball oder: Management mit Erfolg

Fußball-Deutschland spricht über den VfB Stuttgart. Vor zwei Jahren beinahe abgestiegen, im Vorjahr Vizemeister, jetzt wieder oben mit dabei in der Bundesliga. In der Champions League nur unglücklich gegen Chelsea London gescheitert - durch ein Eigentor! Dennoch: auch weiterhin ein Team mit Zukunft. Der Mann, dem das - außer Trainer Felix Magath - in erster Linie zu verdanken ist, heißt Erwin Staudt und ist Präsident des VfB. Nicht nur die sportlichen Erfolge sind in letzter Zeit außergewöhnlich; wer hätte den "Jungen Wilden" vor einem Jahr schon zugetraut, dass sie sich in der Champions League sogar gegen Manchester United behaupten? Auch dass es unter Staudts Ägide gelungen ist, den von früheren Präsidien übernommenen Millionen-Schuldenberg erheblich zu verringern, wird dem früheren IBM-Manager hoch angerechnet. Hilfreich dabei war natürlich, dass allein die CL dem VfB 20 Millionen Euro in die Kasse gespült hat. Dennoch ist Staudt trotz aller Erfolge ein Mann der leisen Töne geblieben - einer, der sich wohltuend abhebt von manchen "Lautsprechern" in diesem Geschäft, für die die Fußball-Bühne ein Vehikel zur Pflege von Profilneurose und Selbstwertgefühl ist. Wobei Staudt, seit Jugendjahren, dennoch laut sein kann: Als Trompeter hat er in seiner Studentenzeit in verschiedenen Bands gespielt.Am 17. Mai - fünf Tage vor Ende der Bundesliga-Saison - hat Erwin Staudt beim TiB die abgelaufene Saison bilanziert und auch manches preisgeben vom Innenleben des Vereins und der Mannschaft, von Sorgen und Nöten, Pflichten und Freuden. Und bis zum Ende stand die Frage im Mittelpunkt: Champions League-Qualifikation oder UEFA-Cup - in welchem Wettbewerb ist der VfB im nächsten Spieljahr dabei ?