09. August 2004

Leutkircher Köpfe 2004

Conny Hermann, Rolf Schneider, Klaus Trella, Dr. Wolfgang Fesseler

Geschichten aus dem Gäu

Conny Hermann (46) ist vielen im Gäu nicht nur dadurch bekannt, dass sie sechs Jahre lang die ZDF-Sendung „Mona Lisa“ moderiert und geleitet hat; zuvor hatte sie als Freie Mitarbeiterin viele hochgelobte Filmbeiträge für die Sendung geliefert. Vielmehr ist sie den Leutkirchern – zumal in Sportkreisen – auch deshalb ein Begriff, weil sie eine außergewöhnliche gute Handballspielerin war. Sport (und Germanistik) hat Conny Hermann nach dem Abitur am Leutkircher Gymnasium schließlich auch studiert, ehe sie in den Journalismus wechselte. Hessischer Rundfunk, SWF, VOX, 3sat, schließlich ZDF, wo sie mittlerweile das Landesstudio Saarland in Saarbrücken leitet, waren ihre Stationen – eine steile Karriere. So ganz nebenbei hat Conny Hermann zahlreiche Bücher und Ratgeber veröffentlicht. Was ihr bei dieser Vielzahl an Aufgaben besonders am Herzen lag und wie sie das alles gemanagt hat, das wird sie beim TiB verraten.

Rolf (Bobby) Schneider (56), in Leutkircher Kicker-Kreisen vor Jahren als gnadenloser Vorstopper des verblichenen FV Vorwärts eine Fußball-Institution, hat irgendwann sein Hobby zum Beruf gemacht: Er ist Journalist geworden und hat früh begonnen, über Fußball zu schreiben. Seit fast 30 Jahren würzen seine Reportagen und Glossen aus der Bundesliga und von internationalen Spielen die Sportberichterstattung der Schwäbischen Zeitung. Schneider schreibt anders – und das ist von Anfang an sein Markenzeichen gewesen. Nicht nur über Fußball, sondern auch über andere Ereignisse. So war er insgesamt nicht nur bei fünf Fußballwelt- und sechs Europameisterschaften dabei, sondern auch zweimal bei Olympischen Spielen. Anlass genug, vier Tage vor Beginn der Spiele von Athen über den Gigantismus solcher Veranstaltungen zu reden und an Schneiders Erlebnissen mit den wirklich Großen und auch den Möchtegern-Grössen des Sports teil zu haben.

Klaus Trella (53) hat Michael Schumacher an die Hand genommen – damals, vor 16 Jahren. Da war Schumi I noch ein Nobody, stand ganz am Beginn einer Karriere, die inzwischen weltweit ihresgleichen sucht. Und Klaus Trella, der seit 1997 in Leutkirch einen Formel III-Stall betreibt und sich, genau wie früher, um den Rennsportnachwuchs kümmert, hat die Autos vorbereitet, mit denen der spätere Weltmeister seine Runden drehte. Zu jener Zeit hat Trella intensiv mit Willi Weber, dem späteren Manager der Schumis, unter dem Firmen-Namen „WTS“ (Weber, Trella, Stuttgart) zusammen gearbeitet. Doch diese Zusammenarbeit war 1992 zu Ende. Jeder ging seiner Wege – Weber in der Formel I mit Schumacher und später dessen Bruder Ralf, Trella blieb der Formel III treu. Wer nun glaubt, in ihm komme Wehmut auf, wenn er die Formel I vorm Fernseher erlebt, der irrt. Es geht auch eine Nummer kleiner und ohne Schumi! Wie: das wird Klaus Trella beim TiB erläutern.

Dr. Wolfgang Fesseler (52) hat eine heiße Liebe: Afrika! Er kennt fast alle Länder, Hunderte von kleinen Weilern und großen Städten, Tausende von Menschen, viele Stämme. Und – leider – auch viel Krankheiten, die dort grassieren. Schon als jungen Mediziner hat es Fesseler in den Siebzigern nach Togo gezogen. Ein Jahrzehnt später hat er für fast drei Jahre seine Zelte in Kamerun aufgeschlagen und ein Projekt vorangetrieben, mit dessen Hilfe in ländlichen Gebieten die Ausbildung von Gesundheitshelfern gefördert wurde – in Gebieten, in denen es so gut wie keinerlei medizinische Versorgung gab. Diese Erlebnisse und Erfahrungen haben den Leutkircher Arzt so geprägt und fasziniert, dass er seitdem fast jedes Jahr ein anderes afrikanisches Land besucht. Senegal, Ghana, Elfenbeinküste, Kongo, Äthiopien, Mali, Benin, Botswana – diese Liste ließe sich schier endlos fortsetzen. „Zweite Heimat Afrika“: Das wird deshalb das Thema beim TiB am 9. August sein.