11. Oktober 2002

Werner Wallert

Entführungsopfer und Buchautor

130 Tage Geiselhaft

Die Entführung nach Jolo

Vier Monate Gefangenschaft, vier Monate Demütigungen, vier Monate Angst ums nackte Überleben. Der Tauch-Urlaub, den Werner Wallert gemeinsam mit Frau und Sohn in Malaysia Ostern 2000 gerade angetreten hat, entwickelt sich zum Horror-Trip: Eine islamistische Rebellengruppe kidnappt die deutsche Familie und 18 weitere Opfer. Per Boot werden sie auf die philippinische Insel Jolo gebracht. Die Entführer wollen von ihrer Regierung politische Zusagen erpressen. Und Geld. Reporter und Fernsehteams dürfen im Dschungelversteck Interviews mit und Aufnahmen von den Geiseln machen; das soll den Druck verstärken. Vermittler bieten sich an, es gibt quälend lange Verhandlungen. Für die Geiseln sind diese Wochen und Monate ein unbeschreibliches Martyrium. Schliesslich wird Wallerts Ehefrau freigelassen, später Werner Wallert selbst und, als letzter der Familie am 9. September 2000, Sohn Marc.Die Entführung, die Geiselhaft, die Erleichterung nach deren Ende, die Probleme nach der Rückkehr und die Mühe, dieses Trauma zu überwinden - darüber sprach Werner Wallert am 11. Oktober 02 beim "Talk im Bock".