04. März 2002

Günter Schabowski

Ehemaliger SED-Funktionär

Der Mann, der die Mauer öffnete

Geschichten aus der DDR

Die, die unter dem DDR-Regime gelitten haben, hat er um Verzeihung gebeten; zu den Maueropfern sagt er, dass nichts den Tod auch nur eines einzigen Flüchtlings rechtfertigen könne. Als er, einer aus dem Kreis der früheren SED-Mächtigen, gemeinsam mit Krenz und Kleiber vor Gericht stand, hat er sich als einziger zu der "moralischen Schuld" des DDR-Regimes bekannt: Günter Schabowski, der Mann, der am 9. November 1989 die Mauer öffnete - mehr aus Versehen, denn aus politischer Strategie heraus. Auch wenn die SED-Spitze die Öffnung so nicht eingeplant hatte: Nun war sie nicht mehr aufzuhalten. Dieser 9. November war der Anfang vom Ende der DDR, und Günter Schabowski war derjenige gewesen, der dieses Ende massiv beschleunigt hatte.Über die dramatischen Stunden damals, über seine Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Erich Honecker, über seine Karriere bis zum Chefredakteur des "Neuen Deutschland" und zum Mitglied des Politbüros, über Schuld, Sühne und seine Leben nach dem Ende der DDR hat Günter Schabowski am 4. März 2002 beim "Talk im Bock" freimütig und ausführlich Auskunft gegeben.