12. Januar 2015

Rainer Voss

Investmentbanker

„Master of the Universe“

Finanzkrise – und die Gesichter dahinter

Wie fühlt man sich, wenn man 100.000 Euro im Monat verdient, in Millisekunden mit Millionenbeträgen jongliert und hoch oben im Wolkenkratzer glaubt, die Welt würde einem  nicht nur gehören, sondern einem auch gehorchen? Rainer Voss ist ein sympathischer Mittfünfziger, junggeblieben und dynamisch. Und wenn der Investmentbanker im preisgekrönten Kino-Dokumentarfilm „Master of the Universe“ über Aktien, Derivate und andere Handelsgeschäfte spricht – ohne anzuklagen und ohne sich selbst als Angeklagten zu sehen – versteht man ein Stück Finanzkrise. Das Stück nämlich, das nicht technischen Möglichkeiten und mathematischen Tricks zu verdanken ist, sondern das im Menschen selbst und in seiner Verführbarkeit steckt. Macht, Gier, Ruhm – was im Mittelalter das Schwert war, ist heute das Geld, mit dem man sich alles erlauben, alles nehmen kann – sogar ein Stück weit sich selbst. Schonungslos offen, begreiflich und überaus menschlich beschreibt Rainer Voss, wie er Banker wurde, warum er irgendwann den Sinn für die Realität eingebüßt hat, wie der Finanzmarkt funktioniert, warum Banken so agieren, wie sie es tun, und warum wir Krisen wie die letzte noch oft erleben werden.
Worauf er stolz ist, und worauf nicht; warum er das System heute anprangert, das ihn reich gemacht hat; wie er auf die Idee kommt, bei einem 90-minütigen Dokumentarfilm mitzumachen, der nur aus Szenen aus seinem Leben besteht und von der ZEIT zum „besten Dokumentarfilm der Finanzkrise“ gekürt wurde – all das hat der Investmentbanker Rainer Voss am Montag, 12. Januar, um 19.30 Uhr im Leutkircher Bocksaal beim 161. Talk im Bock erklärt.


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