20. Juni 2016

Carlos Benede

Polizist und Autor

Freund und Helfer und Vater

Wie ein Polizist die Söhne zweier ermordeter Frauen adoptierte

Carlos Benede, Sohn einer spanischen Gastarbeiterin und eines unbekannten Vaters, aufgewachsen bei den Franziskanerinnen in Dillingen, arbeitete als Polizist in München lange Jahre im Kommissariat für Prävention und Opferschutz. Dabei traf er auf den jungen Alex, der ansehen musste, wie der eigene Vater die Mutter ermordete. Benede nahm sich des Jungen an. Es wurde der Fall seines Lebens.
Denn aus dem Helfer wurde ein Freund, aus dem Freund wurde der Vater. Carlos Benede nahm Alex bei sich auf, adoptierte ihn schließlich. Jahre später weckte er ihn mitten in der Nacht: Da gibt es einen, dem ist dasselbe passiert wie dir. Die Mutter ermordet vom Vater. Heute gehört auch dieser zweite Junge zur Familie.
Carlos Benede hat zusammen mit weiteren Polizisten, mit Juristen, Pädagogen und Psychotherapeuten in Dachau die „Jugendhilfe Weitblick“ ins Leben gerufen. Der Verein betreibt ein eigenes Jugendheim, in dem auch und besonders solche Kinder und Jugendliche einen Platz finden sollen, die sonst nirgendwo mehr gewollt sind. Viele von ihnen sin traumatisiert, haben Gewalt erfahren oder sind selbst gewalttätig geworden. Ihnen will Benede mit seinem Team ein Zuhause bieten, im dem sich die Kinder und Jugendlichen weiterentwickeln können. Keine einfache Aufgabe. Einfache Aufgaben sind aber offenbar auch nicht die Sache von Carlos Benede. Er war am 13. Juni zu Gast bei Talk im Bock.


Dateien:
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