22. September 2014

Nathalie Todenhöfer

An MS-erkrankte Mutmacherin, Stiftungsvorstand

Und morgen gibt's mich immer noch

Leben, kämpfen und helfen mit MS

Wenige Tage vor ihrem Abitur bricht Nathalie Todenhöfer zusammen. Besser gesagt: Ihre Beine versagen den Dienst. „Nimm nicht so viele Drogen“, sagen ihr die Ärzte zunächst und nehmen sie nicht ernst. Wenig später dann, nach höllischen Schmerzen und vielen Untersuchungen, herrscht Gewissheit. Für Nathalie bricht die Welt zusammen. Denn die Diagnose, die sie erhält, ist die Aussicht auf ein leidvolles Leben und wahrscheinlich auch für einen früheren Tod als bei anderen, gesunden Menschen. Multiple Sklerose, auch bekannt unter dem Kürzel „MS“, ist noch immer unheilbar. Die Krankheit kann zwar in ihrem Verlauf gebremst, aber nicht aus dem Körper verbannt werden. Die Medikamente haben starke Nebenwirkungen. Doch die schöne Tochter des berühmten Autors Jürgen Todenhöfer gibt sich nicht einfach ihrem Schicksal hin. 2006 gründet sie unter Mithilfe ihres Vaters die Nathalie-Todenhöfer-Stiftung, zu deren Gönnern nebst der Familie auch Dietmar Hopp (Einlage: vier Millionen Euro) und Strauß-Tochter Monika Hohlmeier (Aufsichtsratsmitglied) gehören. In Fernsehauftritten, Artikeln und Reportagen wird ihre Geschichte erzählt. Die Stiftung aber interessiert nur wenige, dabei ist der Kampf von Nathalie Todenhöfer für ein besseres Leben der anderen doch längst zum Kampf für ihr eigenes Leben geworden.
Es gibt bereits Organisationen, die sich um MS-Kranke kümmern. Aber Nathalie Todenhöfer hat ihren eigenen Ansatz. Ihr geht es wenigstens materiell gut, schreibt sie auf ihrer Internetseite www.nathalie-todenhoefer-stiftung.de. Deshalb will sie „MS-Kranken helfen, denen es viel schlechter geht als mir. Ich glaube, dass das meine Aufgabe ist.“ Ihre Geschichte soll anderen MS-Kranken Mut machen. „Meine Geschichte soll gesunden Menschen von der Multiplen Sklerose Krankheit erzählen. Berichten von den Schmerzen und Ängsten, aber auch den Hoffnungen derer, die diese Krankheit haben.“
Darum wird es auch beim Talk im Bock gehen: Um die Geschichte von Nathalie Todenhöfer, um den Kampf ums Überleben, um das, was sie für andere tut und auch um die Ängste und Nöte, die manchmal durch Freude und Hoffnung überdeckt werden. Moderation: Raimund Haser, Musik: Just Friends; Beginn: 20 Uhr; Einlass: 19 Uhr.


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todenhoefer.pdf198 Ki