11. Mai 2015

Dr. Eric Schweitzer

ALBA-Chef und DIHK-Präsident

Der Müll, die Wirtschaft und mein Hund

Ein Chef-Lobbyist hautnah

Dr. Eric Schweitzer ist noch keine 50 Jahre alt - und er ist einer der mächtigsten Wirtschaftslobbyisten Deutschlands. Hinzu kommt, dass er einer der bodenständigsten und humorvollsten Unternehmens-Chefs des Landes ist. Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) - geboren in Malaysia, aufgewachsen in Berlin - leitet gemeinsam mit seinem Bruder Axel das weltweit expandierende Entsorgungsunternehmen Alba Group, das mit einem Jahresumsatz von 2,6 Milliarden Euro zu den Großen in der Branche gehört. Wenn er auftritt, spricht er von der Verantwortung, die Wirtschaftsbosse wie er für die Gesellschaft tragen, und von den Vorteilen eigentümergeführter Familienbetriebe sowie von dem Mut, aus Erfahrung zu lernen und Dinge anders zu machen, als man es gestern noch gemacht hat. Zum Beispiel, so sagt er, dachte er einst, der Staat solle sich aus allem heraushalten, was die Wirtschaft macht. Inzwischen sieht er das anders, weil er "dazugelernt hat", wie er in einem Interview mit der WELT sagte. Traurig, aber stark haben Schweitzer auch die Schicksalsschläge in der Familie gemacht. Sein ältester Bruder starb kurz vor dessen Hochzeit bei einem Verkehrsunfall, wenig später hinterließ sein Vater ihm und seinem Bruder ein Unternehmen, für dessen Führung eigentlich beide noch zu jung waren. Wie man aus Schicksalsschlägen gestärkt hervorgehen kann, wie sich Verantwortung tagtäglich umsetzen lässt, auf welche Politiker man sich verlassen kann, und warum er trotz der vielen Ämter noch immer Zeit hat, mit seinem Hund spazieren zu gehen - darüber sprach Dr. Eric Schweitzer beim 164. Talk im Bock am Montag, 11. Mai, im Bocksaal.